Gemüse Samen Business

Was hat jetzt bitte Gemüse mit deinem Business zu tun? Und warum solltest du Gemüse anbauen? Wenn dir diese Art von Fragen durch den Kopf gegangen sind, dann ist das ein guter Anfang ;)

Denn ich will dich heute dazu animieren, mal über etwas völlig anders nachzudenken.

Photo by Roman Grachev on Unsplash

Mein Garten früher

Als kleines Mädchen war ich immer mit meinem Papa im Garten zugange. Ich durfte meine eigenen Beete anlegen und hab dort eifrig gelbe Rüben und Salat angebaut. Unsere Terrasse war der Aufzuchtort für die Pflänzchen, die wir dann später in die Beete gepflanzt haben.

Oft stand der gesamte Tisch mit kleinen Becherchen voll, in denen sich ziemlich lang nichts zu tun schien. Einfach nur Erde überall und sonst nichts. Doch es gab immer diesen einen magischen Tag, an dem ich das erste grüne Spitzchen von einer Pflanze entdeckt hatte.

Hach, das war immer wunderbar! Jeden Tag bin ich immer wieder raus gelaufen und hab geschaut, ob sie denn schon weiter sind. Manche hatte die Samenkapsel wie einen Hut auf dem Kopf und wuchsen erst mit der Zeit heraus. Manche bildeten gleich von Anfang an mehrere Ästchen und reckten sich in alle Richtungen.

Am schönsten fand ich immer die verschiedenen Blätter. Jede Gemüsepflanze hatte ganz charakteristische Blattformen, die meistens schon an die große ausgewachsene Pflanze erinnerten.

Nach kurzer Zeit war es grün auf unserer Terrasse und sobald das Wetter es zuließ, haben wir unseren Pflanzenkindergarten nach draußen gebracht und eingepflanzt.

Ich hab mich hingebungsvoll um die Pflege meiner Pflänzchen gekümmert und war untröstlich, wenn eine Schnecke schneller war und alles ratzeputz weg gefressen hatte.

Doch auch das gehört zum Gärtnern. Leben und leben lassen. Bei uns gab es kein Unkrautmittel oder Schneckengift. Wenn dann der Zeitpunkt zum Ernten gekommen ist, war es ein unglaublicher Stolz und riesige Freude, das eigene Gemüse in die Küche zu tragen und zu Mittag zu essen.

Mein Garten heute

Diese Freude habe ich heute noch. Über viele Jahre habe ich nicht mehr an meinen damaligen Gemüsegarten daheim gedacht, doch in den letzten Jahren ist der Wunsch zurück gekehrt, mich doch wieder auf diese Art mit den Kreisläufen der Natur zu verbinden.

Mein Gewächshaus, das ich hier im Garten stehen habe, ist meine große Freude. In den letzten Jahren hab ich vieles ausprobiert, von Tomaten über Fenchel, Zucchini und Mangold. Das mit den Zwiebeln und dem Lauch war nicht so der Hit, doch die Karotten waren wahre Monster.

Was wird aufgehen?

Ein Garten in dem man Gemüse anbaut, ist ein wertvoller Lehrmeister. Es geht schon los damit, dass man nicht sicher weiß, ob denn alle Samen aufgehen werden. Mit meinem Radi hab ich wirklich Pech gehabt, die Samen waren einfach schon zu alt und da war nix mehr mit deftigem Genuss.

Wenn ich das auf mein Leben und mein Business übertrage, dann heißt das auch, dass nicht alle Ideen “aufgehen” werden. Nicht alles, was ich anfasse, wird funktionieren. Das ist nichts Schlimmes, das gehört einfach dazu. Daher probiert man immer mehrere Gemüsesorten aus. Etwas wird auf jeden Fall aufgehen. Genauso sehe ich das mit Ideen.

Ich probiere immer wieder mal neue Themen aus. Manche davon funktionieren super, manche sind nicht so der Knaller. Doch das ist alles OK. So ist das eben. Das heißt nicht, dass man gescheitert ist, wenn etwas nicht klappt. Es heißt einfach, dass genau diese Sache zu diesem Zeitpunkt nicht das Richtige war.

Genauso wie ich an der Stelle des Radi etwas anderes gepflanzt habe, brauche ich auch in meinem Business die Fähigkeit mich neu auszurichten.

Wachsen hat seine Zeit

Eine ebenfalls extrem wichtige Lektion, die ich vom Gärtnern gelernt habe, ist, dass sich die Dinge nicht beschleunigen lassen. Egal, ob ich an dem Halm ziehe, ihm schmeichle oder anbrülle, er wird deswegen nicht schneller wachsen.

Er hat sein eigenes Tempo und ich kann daran kaum etwas ändern. Was ich machen kann, ist, ihm die besten Bedingungen an Licht und Dünger zu verschaffen, damit er kräftig wachsen kann. Doch ob er das dann auch machen wird und in welcher Geschwindigkeit, das macht die Pflanze so, wie sie es eben macht.

Übertragen auf mein Geschäft, muss ich da oft an meine Netzwerkarbeit denken. Wenn ich mich kontinuierlich immer wieder mit Menschen austausche und damit sozusagen die besten Bedingungen schaffe, kann ich den Boden bereiten, dass sich daraus Aufträge ergeben werden.

Doch wenn ich jemanden unter Druck setze und ihn anbettle oder überschütte mit Aufmerksamkeiten, wird das nicht dazu führen, dass mein Geschäft plötzlich mehr verkauft. Im Gegenteil, das kann dazu führen, dass sich Leute von mir zurückziehen werden und mir Aufträge dadurch entgehen.

Wer seine Pflanzen überdüngt, wird sie verbrennen und sie werden eingehen. Das ist nichts anders.

Raum einnehmend

Wenn nun alles gut angewachsen ist im Gewächshaus, dann ist es immer wieder erstaunlich wie sich die einzelnen Pflanzen entfalten.

Am Anfang unterschätzt man oft, wie viel Platz eine Pflanze brauchen wird. Klar liest man auf den Samentütchen nach und versucht sich daran zu halten. Doch wer schon mal eine Kürbispflanze erlebt hat, wie sie ein großes Areal in Beschlag nimmt und sich mit den kleinen Ärmchen um alle möglichen Streben wickelt und wächst und wächst und wächst, der weiß wovon ich rede.

Manche Sachen können einem im Business buchstäblich über den Kopf wachsen. Da nehmen Projekte plötzlich Ausmaße an, mit denen man nicht gerechnet hat. Oder es wird alles dermaßen komplex, dass es sich kaum noch bewältigen lässt. Da heißt es wachsam sein und frühzeitig eingreifen.

Bei Pflanzen kappt man Triebe, kürzt Triebe und bringt so die Pflanze in ein mehr geordnetes und zielgerichtetes Wachstum.

Das ist auch bei beruflichen Projekten eine gute Idee, den Umfang immer wieder im Auge zu behalten und genauso schnell einzugreifen, wenn man merkt, dass es in eine Richtung steuert, die nicht mehr funktionieren wird.

Dieser Teil des Gärtnerns ist etwas, das das ganze Jahr anhalten kann. Es ist immer wieder zu schauen, wo sollte man etwas zurückschneiden und kürzen. Bei Tomaten die Geiztriebe auszubrechen ist schon manchmal fast eine tägliche Arbeit. Es ist unglaublich wie schnell sich diese Auswüchse bilden und wie häufig man sie übersieht.

Da hilft nur regelmäßig nachschauen. Was auch für deine Projekte gilt. Check immer wieder nach, ob du noch auf der richtigen Spur bist oder dich vielleicht in einen Nebenpfad verrannt hast.

Ist das noch das, was du machen wolltest oder hat das Dimensionen angenommen, die dir nicht mehr liegen? Versuche möglichst früh gegenzusteuern, das wird dir im gesamten Verlauf helfen.

Fürsorge in allen Belangen

Je heißer der Sommer, umso mehr muss ich gießen. Vor allem im Gewächshaus ist das eine unerlässliche Aufgabe, da der Regen ja keinen Zugang hat. Also zumindest fast keinen, da mein Gewächshaus quasi eine Lüftung hat. Durch einen Sturm wurden mehrere der Scheiben herausgedrückt, so dass es jetzt auch mal durchpfeifen und eben auch rein regnen kann ;)

Viele Gemüsepflanzen sind erstaunlich robust, wenn es darum geht Hitze auszuhalten, doch auch sie geben irgendwann auf, wenn kein Wassernachschub kommt.

Dieser Wassernachschub bei deinem Business betrifft dich persönlich. Wenn du dich nicht regelmäßig “mit Wasser versorgst” spricht gut auf dich achtest, Pausen machst, dich erholst, anständig isst und dich bewegst, dann wirst auch du über kurz oder lang vertrocknen. Und da hat nun wirklich keiner was davon.

Selbstfürsorge ist das Wichtigste, wenn du dein Business bist.

Gute Planung

Kommt es dann zur Ernte, wird oft alles auf einmal reif und man kommt kaum mehr hinterher, was man denn noch alles essen soll. Da macht es Sinn schon beim Aussäen und Anpflanzen darauf zu achten, dass du das immer wieder in Schüben machst, so dass später nicht alles auf einmal reif wird.

Das solltest du dir auch mal näher bei deinem Geschäft anschauen. Wie sind deine Projekte gestaffelt? Musst du dich oft wie kaputt arbeiten und dann gibt es wieder Phasen in denen du Däumchen drehst?

Je mehr du das entzerren kannst, umso besser. Dann bleibt dir mehr Energie und es macht auch mehr Spaß, wenn man immer was Interessantes am Laufen hat.

Kreatives Nutzen

Was die Zeit der Ernte noch so spannend macht, ist das, was sich alles damit machen lässt. Klar kann man die ganze Zeit frisches Gemüse aus dem eigenen Garten essen. Und glaub mir, es gibt wenig, das mehr Spaß macht, als das zu tun. Das Wissen, dass man vom Samen bis zur fertigen Zucchini auf jedem Schritt mit dabei war und das alles selbst hin gekriegt hat, ist ein unschätzbarer Glücksfaktor.

Doch richtig interessant wird es dann, was man mit den Überschüssen macht. Schließlich kommt jetzt als nächstes die kalte Jahreszeit und da ist nicht viel mit frischem Gemüse.

Die Lösung dafür ist einkochen und haltbar machen. Für mich gibt es kaum etwas Leckeres, als ein Glas mit selbst gemachter Tomatensauce zu öffnen und zu feinen Nudeln zu essen.

Oder Apfelkompott zu Reiberdatschi aufzumachen. Hach, das ist sooo fein! Ich liebe es in meine Speisekammer zu gehen und dort die aufgereihten Gläser zu sehen. Das ist etwas unglaublich Beruhigendes für mich, hab ich festgestellt. Es gibt mir so ein Wohlgefühl, zu wissen, dass dort lauter feine Sachen bereit stehen und ich einfach ein Glas nehmen, öffnen und essen kann.

Was mir als Verbindung zum geschäftlichen dazu sofort einfällt ist, die Wiederverwertung von Inhalten die ich schon einmal gehalten habe. Schau doch mal auf deine ganzen Sachen, die du entwickelt hast, was davon kannst du in eine neue Form bringen und anbieten? Welche Sachen kannst du zusammenfassen und als Bundle verkaufen?

Mit diesem Blick auf die eigenen Produkte und Dienstleistungen zu schauen, ist wie neue Rezepte ausprobieren. Vorher weiß man nicht genau, ob einem das auch schmecken wird, doch oft wird man überrascht und hat eine neue Lieblingsspeise entdeckt.

Viele Inhalte lassen sich neu verpacken, mit etwas ergänzen, einem neuen Markt anbieten, einer anderen Verwendung zuführen. Man muss es nur ausprobieren und einfach testen, wie man aus dem was man schon hat, etwas Neues zaubern kann.

Fließe mit der Zeit

Doch das Wichtigste an meinem Gewächshaus und selbst angebauten Gemüse ist immer das Wahrnehmen der Zeit. Durch all meine Pflanzen bin ich in den natürlichen Kreislauf noch mehr eingebunden. Es ist ein Entwickeln, ein Aufblühen, ein Werden und dann Vergehen. Immer wieder. So ist der Kreislauf der Natur.

Es gibt neue Samen und alte Sorten, die man immer wieder anbaut. Man findet mit der Zeit heraus, an welcher Stelle welches Gemüse dieses Jahr besonders gut wachsen wird. Durch die Hege und Pflege, kann man sich eine reichhaltige Palette schaffen und all das wende ich auch in meinem Geschäft an.

Was ist eher störend bei den Aufgaben und sollte “gejätet” werden? Welche neuen Dinge kann ich ausprobieren, welche altbewährten sollte ich unbedingt bewahren?

Ein Garten ist für mich das beste Sinnbild für mein Geschäft. Ob man nun ein Gewächshaus hat oder nur einen Balkon auf dem man Pflanztöpfe aufstellt, spielt keine Rolle. Wer die Natur wieder auf diese Art in den Blick nimmt und mit ihr das Jahr durchlebt, kann auch für sein Geschäft entdecken, dass es ein Kreislauf ist, dem man Raum geben sollte. Nichts erzwingen, alles in Ruhe und das Genießen gehört auch dazu.

In diesem Sinne: Was wirst du demnächst “anbauen”?

Führe ein erfolgreiches Leben ohne auszubrennen!

 

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