Warum Musik immer auf dich wirkt und wie du das nutzen kannst.

Musik gehört zu meinem Leben seit dem ich denken kann. Schon als kleines Kind hab ich begeistert den Schallplatten meiner Mama zugehört. Von Oper bis Musical. Und mein Papa war absoluter James Last Fan und liebte große Männerchöre.

In diesem musikalischen Umfeld bin ich groß geworden. Kein Wunder, dass ich auch jetzt noch Opern liebe und klassische Konzerte. Es gibt weitere Richtungen die ich später für mich selbst entdeckt habe, doch klassische Musik wird immer die Grundlage meiner musikalischen Erziehung bleiben.

Warum geht es in diesem Beitrag um Musik? Weil wir Musik viel zu oft nur als nettes Beiwerk sehen und Musik soviel mehr ist als das.

Musik kann uns helfen gesund zu werden, sie kann uns fröhlich machen und Trauer abmildern. Sie kann uns zu Tränen rühren und dazu bringen, dass wir tanzen bis zum Umfallen.

Photo by Marius Masalar on Unsplash

Magische Musik Momente

Für mich ist Musik wahre Magie. Schon als ich klein war, durfte ich mit meiner Mama ins Theater gehen. Es gab im Passauer Stadttheater extra Opernaufführungen für Kinder. Gekürzt und mit Erzählteilen zwischendurch. Ich saß oben im 2. Rang, konnte kaum über die Brüstung gucken und war vom ersten Moment an fasziniert.

Meine Mama musste mich nie ermahnen, dass ich nicht laut sein sollte oder still sitzen sollte. Mich beeindruckte das Theater so sehr, dass ich mich wie in einer Schatztruhe fühlte. Der große Vorhang, all die goldenen Verzierungen, die Stühle mit den roten Samtbezügen. Ich war einfach nur selig.

Genauso kann ich mich noch gut an Theaterstücke mit Musik erinnern, bei denen man in den Orchestergraben gucken konnte. Ich wusste oft gar nicht wo ich zuerst hinschauen soll, auf die Bühne oder zu den Musikern. Mir geht es heute oft noch so, dass ich große Zeit im Theater damit verbringe, den Musikern bei Musizieren zu zusehen und vollkommen fasziniert bin davon, so dass mir ein Teil des Bühnenstücks glatt durch die Lappen geht. Doch das macht alles nichts. Musik, Theater, Oper, das ist für mich ein immer wieder besonderes Erlebnis, das ich mich allen Sinnen aufnehme.

Für mich hat Musik die gleiche Eigenschaft wie Bücher: Sie ermöglicht mir den Zugang zu anderen Welten. Ein Abkoppeln von aktuellen schwierigen Situationen und ein Eintauchen in eine Klangwelt, die mich in Bann zieht.

Musik wirkt auf dich

Musik besteht aus Schwingungen und diese wirken direkt auf unseren Körper. Wir bestehen zu 70 % aus Wasser und Musik wirkt auf uns ein.

Jeder von uns hat das schon mal erlebt, dass das Lieblingslied, das plötzlich im Radio kommt, schlechte Laune vertreiben kann. Mit einem Fingerschnippsen von jetzt auf gleich. Genauso können wir es kaum ertragen Musik hören zu müssen, die uns überhaupt nicht gefällt.

Mich kann man inzwischen mit Haevy Metal um die Häuser jagen und danach kommt gleich Reggae. Das ist absolut nicht mein Ding und es grenzt an Grausamkeit für mich, wenn ich dieser Musik nicht ausweichen kann.

Interessant wird es, wenn wir genauer betrachten, was Musik in unserem Körper denn so alles bewirken kann. Unser Gehirn wird durch die Schwingungen beeinflusst und schüttet Endorphine aus (wenn uns die Musik gefällt)

Was erklärt, warum Musik uns gute Laune verschaffen kann. So richtig interessant wird es, wenn man Gehirne genauer anschaut von Menschen die selbst Musik machen. Wer regelmäßig musiziert hat größer ausgeprägte Areale im Gehirn beim räumlichen Sehen und bei Bewegungen. Musik entsteht dadurch, dass bestimmte Bewegungen – bevorzugt der Hände – stattfinden, wenn es um ein Instrument geht.

In vielen Wellness-Einrichtungen und Spas wird extra beruhigende Musik gespielt. Diese Klänge sollen dazu dienen uns ruhiger werden zu lassen, zu entspannen und runter zukommen.

Musik ist ein wichtiges Element in jedem guten Film. Die Musik ist der Treiber für die Emotionen die wir spüren, die Spannung und das Drama genauso wie die Euphorie und die Freude.

Wenn die Musik fehlen würde, würde ein Großteil der Stimmung überhaupt nicht entstehen. Musik schafft Stimmungen.

Musik kann deine Medizin werden

Gut, jetzt haben wir uns viele verschiedene Aspekte über Musik angesehen, wie kannst du nun konkret Musik nutzen?

Eine Möglichkeit ist eine Musik-Apotheke. Ja, du hast richtig gelesen. Eine Musik-Apotheke. Das ist eine selbst zusammengestellte Playlist die verschiedenen Zwecken dienen kann. Es lässt sich z. B. eine Playlist erstellen, die gute Laune macht oder eine die uns ruhiger werden lässt.

Wie wir bereits gesagt haben, kann Musik sofort unser Stimmungen verändern und daher kann so eine Playlist eine gute Hilfe sein aus negativen Stimmungen schneller herauszukommen.

Ein Wort der Warnung: Wie auch viele Medikamente, sollte man diese speziellen Playlists nicht wahllos benutzen, sondern sehr gezielt einsetzen, sonst kann sich die Wirkung mit der Zeit abmildern.

Was wir heute sehr selten machen, ist Musik hören, um der Musik willen. Das ist vielleicht noch am ehesten der Fall wenn wir auf Konzerte gehen. Doch auch da spielen viele andere Dinge eine Rolle.

Vielen Menschen kommt es wie Zeitverschwendung vor, sich einfach mal hinzusetzen und nur der Musik zu lauschen.

Doch vor allem in unseren hektischen Zeiten, kann es so wohltuend sein, einfach mal nur zu sitzen und zu lauschen. Sich wirklich in Musik hineinfallen lassen. Sie nicht nebenbei beim Autofahren zu hören oder während des Kochens.

Nein, einfach nur Musik hören um der Musik willen. Sich einhüllen lassen von den Klängen. Getragen fühlen und spüren wie die Musik den ganzen Körper durchdringt. Wir gönnen uns diese Zeit nicht mehr und wenn wir es tun, haben wir ein schlechtes Gewissen und können kaum still sitzen. Genau deswegen sollten wir es regelmäßig machen.

Meine musikalische Kindheit

Mein Vater z.B. hat oft nach dem Mittagsschläfchen seine Platten und später CDs gehört. Er hatte sehr stark Tinnitus und Musik war oft die einzige Möglichkeit die Pfeiftöne im Ohr für eine Weile nicht so sehr wahrnehmen zu müssen.

So war unser Haus am frühen Nachmittag oft mit Klängen von Chören oder James Last erfüllt. Ich mochte das als Kind, genauso wie ich die Musical Schallplatten meiner Mutter liebte. Annie get your gun war eine meiner favorisierten Schallplatten. Auch wenn ich kein Wort von dem verstand, was dort gesungen wurde, fand ich es einfach nur großartig.

Ich hatte das Glück, dass meinen Eltern beiden Musik wichtig war und so bin ich in einem Haushalt mit Musik aufgewachsen. Wir hatten nicht viele Platten, doch das war nicht schlimm. Wir haben uns daran nie abgehört.

Jede von uns 4 Mädchen lernte auch Klavier. Unsere Klavierlehrerin wohnte gleich gegenüber, so dass es kurze Wege gab und wenig Ausreden nicht hin zugehen.

Leider hab ich das Klavierspielen in meiner Teenager Zeit dann sehr schleifen lassen bis ich ganz aufgehört habe. Doch ich liebe es heute noch in Klavierkonzerte gehen zu können und den Virtuosen zu lauschen und ihnen beim Tanz der Finger über die Tasten zu zusehen.

Erinnere dich doch mal zurück an dein erstes bewusstes Erlebnis mit Musik, das dir im Gedächtnis geblieben ist. Wir verbinden oft Ereignisse der Vergangenheit mit verschiedenen Musikstücken.

Meine Mutter nahm mich mal kleines Mädchen in ein ganz besonders Konzert mit. Passau hat eine Partnerstadt in Japan und aus dieser Stadt waren japanische Musikerinnen zu Gast die auf einem ganz besonderen Saiteninstrument, dem Koto, spielten. Es sah ein wenig so aus wie eine liegende Harfe.

Ich erinnere mich, als sei es gestern gewesen, als ich diese fremdartigen Klänge zum ersten Mal gehört habe. Die Virtuosität und Fremdartigkeit haben mich schwer beeindruckt.

Oft war ich die jüngste Zuhörerin im ganzen Saal. Und viele sprachen meine Mutter voller Verwunderung an, da ich in den 90 Minuten eines Konzertes kaum einen Pieps von mir gab und wie angewachsen auf meinem Stuhl saß.

Doch ich war einfach begeistert und vollkommen in der Musik gefangen. Das ist noch heute so und ich bin meinen Eltern so dankbar dafür, dass sie mir diese Welt näher gebracht haben. Das ist heute leider nicht immer selbstverständlich. Musik ist zum Hintergrundgeräusch geworden und nicht mehr die Hauptsache. Was sehr, sehr schade ist.

Denn Musik kann heilend auf uns wirken und es kann ein Mittel sein, mit dem wir selbst dazu beitragen können, dass es uns besser geht. Sei es in schweren Zeiten oder um Freude erst so richtig ausdrücken zu können.

Was ist deine musikalische Geschichte?

Schau doch mal auf dein Leben mit einem musikalischen Blick. Ich hab dir heute viel von meinen Erlebnissen mit Musik erzählt. Was sind deine? An welche Konzerte erinnerst du dich noch? Oder gab es einen Straßenmusiker der dich als Kind fasziniert hat? Hast du selbst ein Instrument gespielt? Was ist daraus geworden? Singst du vielleicht?

In fast jedem Wohnzimmer steht heutzutage eine Stereoanlage. Nimm dir am Wochenende Zeit und leg mal wieder deine Lieblings-CD ein. Setz dich einfach auf die Couch oder kuschel dich in deinen Lieblingssessel, schließ die Augen und hör zu. Ohne was dabei zu essen, ohne das Handy in der Hand und ohne mit jemandem zu reden.

Lausche einfach der Musik. Nimm wahr wie sie dich gefangen nimmt. Wie sie sich in deinem Körper ausbreitet und ihre Magie wirkt. Denn das ist sie. Musik ist magisch und wenn wir ihr den Raum geben, dann kann sie all ihre Zauberkräfte für uns entfalten.

Was ich dir auch ans Herz legen kann: Geh in Kirchen und hör dir dort Konzerte an. Ob du jetzt was mit Religion am Hut hast oder nicht, spielt dabei überhaupt keine Rolle. Ein Orgelkonzert oder auch eine Orgelprobe in einer größeren Kirche ist immer etwas Erhabenes.

Orgelklänge haben eine Kraft die kaum ein anderes Instrument entfaltet. Dieses Brausen über verschiedene Akkorde und die Klanggewalt sind ein einmaliges Erlebnis. In Passau gibt es einmal im Jahr die Orgelnacht, in der sich stündlich oder zweistündlich verschiedene Organisten abwechseln.

Es ist ein unglaubliches Ergebnis, in einer nur durch Kerzen erleuchteten Kirche zu sitzen, warm eingepackt, denn im Dom ist es immer ziemlich kalt, mit Kissen und was Warmen zum Trinken ausgestattet und sich in diese Klangwelten einbetten zu lassen.

Live Musik zu erleben ist nochmal etwas ganz anderes, als von der Konserve. Wenn man Musikern dabei zusehen kann, wie sie ihre Instrumente spielen, hat das einen ganz eigenen Zauber. Geh mal in ein Symphonie-Konzert. Lass dich auf diese Art der Musik ein, auch wenn es vielleicht nicht deine erste Wahl ist. Erlebe diese Vielfalt an Instrumenten und wie sie aufeinander eingehen und einander folgen.

Lass Musik etwas mit dir machen.

Nimm dir Zeit für sie und mach dich damit ein Stück ruhiger, gelassener, glücklicher und fröhlicher. Und erzähl mir doch deine musikalischen Geschichten. An was erinnerst du dich als Kind? Welche Musik bewegt dich noch heute? Ich freu mich von dir zu hören!

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