Publikum Rednerin Erfolg

Was hat es eigentlich mit diesem Vitamin B auf sich? Dieses “Beziehungs-Vitamin” ist ja oft in aller Munde, wenn man versucht etwas zu erreichen. Wer wen kennt, der wen kennt, kommt vorwärts.

Ja, da ist was dran. Denn wenn du mal für dich überlegst, wen du empfiehlst, dann sind das mit großer Wahrscheinlichkeit Leute die du kennst.

Doch was macht man, wenn man keine solchen Verbindungen hat?

Wenn man nicht zufällig der Nachbar des Abteilungsleiters der Firma ist, die man immer schon mal als Kunden haben wollte? Wenn man nicht Mitglied im Country Club ist, bei dem genau das Klientel verkehrt, mit denen du ins Geschäft kommen willst? Braucht man dieses Vitamin B tatsächlich, wenn man selbständig ist?

Nicht unbedingt, wenn du dir Verbindungen selbst schaffst. Wie das gelingen kann und wie ich das seit Anfang an in meiner Selbständigkeit gemacht habe, möchte ich dir heute erzählen.

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Wie kommt man von “unbekannt” zu “viele Leute kennen mich”?

Als ich 1995 angefangen habe, war ich ein Niemand. Kein Mensch kannte mich und ich hab mich halt so durch gewurstelt. Wie das am Anfang oft so ist.

Neue Kunden zu finden war gar nicht so einfach, da – ich wiederhole mich – mich auch niemand kannte. Daher hab ich angefangen drei Dinge zu machen, die mir schlussendlich dazu geholfen haben, dass ich tatsächlich noch nie in meinem Leben richtig Geld für Werbung ausgeben musste.

Ich schalte keine Anzeigen, hab weder Flyer, Broschüren noch andere Drucksachen. Meine Kund:innen kommen über Empfehlungen, oder weil sie mich auf einer Veranstaltung kennen gelernt haben, oder über Social Media oder weil man sich in einem privaten Rahmen kennen lernt etc.

Das heißt nun nicht, dass ich nichts anderes mache, als über das zu reden, was ich tue. Im Gegenteil, ich bin vor allem im privaten Rahmen immer ganz froh, wenn ich mal ganz was anderes denken kann.

Doch häufig gehen Gespräche in eine persönliche Richtung und dann sag ich halt das Meine dazu und zack 😊 ist man schon mitten drin in einem nicht geplanten Business-Gespräch.

3 Tipps zum Sichtbar- und Bekanntwerden

Wie kannst du dir selbst Verbindungen schaffen? In dem du sichtbar wirst und dich sichtbar machst.

Die drei Tipps, die ich dir dazu geben kann, sind alle über Jahre von mir erprobt und getestet und ja, das ist auch der Weg, den ich als introvertierter Mensch einschlage, auch wenn das z.T. völlig konträr zum introvertierten Bedürfnis scheint.

1. Halte Vorträge

Bevor du mir jetzt davon läufst, möchte ich dir sagen, warum das für dich relevant ist.

Wer einen Vortrag hält, hat automatisch eine bestimmte Rollenzuordnung: Man steht vorne und erzählt anderen etwas.

Das allein macht einen schon zu jemandem, der das wohl wissen wird. Ob man das nun Expertenstatus nennt oder Fachwissen oder sonst wie.

Wieso gehst du zu Vorträgen? Wahrscheinlich weil dich das Thema interessiert und du mehr darüber wissen willst. Du wirst wahrscheinlich annehmen, dass der Mensch, der den Vortrag hält darin Bescheid weiß und daher mehr wie du.

Dieser Wissensvorsprung in einem bestimmten Thema macht uns Vortragende sichtbar. Das Coole daran ist, dass man nicht nur für einzelne Personen sichtbar wird, sondern gleich für mehrere. Sei es in einem kleinen Rahmen von 5 Leuten oder bei einem großen Publikum von 100 oder mehr.

Stay in touch

Jetzt kommt es darauf an, was du daraus machst. Wer nur einen Vortrag hält, sich beim Applaus verneigt und dann von der Bühne geht ohne weitere Aktionen, hat große Chancen verspielt. Denn das, was man möchte, sind ja Verbindungen. Diese Verbindungen sind das, was Geschäfte trägt. Nichts anderes.

Daher ist mein Ansinnen immer, über meinen Vortrag hinaus noch weiteres Wissen zur Verfügung zu stellen. Wer das gern haben möchte, kann sich in eine eMail-Liste eintragen und bekommt dann von mir im Nachgang weiteres Material zugeschickt.

Über diese eMail Kommunikation ist es möglich in Kontakt zu bleiben und regelmäßig ergeben sich daraus weitere Andockpunkte, Kursbuchungen oder anderweitige Aufträge für mich.

Keine Werbung bitte

Was dieser Vortrag auf keinen Fall sein sollte, ist eine Werbeveranstaltung. Sondern deine Aufgabe ist es, zu einem Thema Wissen zu vermitteln. Und zwar so, dass deine Zuhörer:innen etwas damit anfangen können.

Beispielsweise, weil sie hinterher mehr Wissen haben über aktuelle Dinge, weil sie danach etwas können, was sie vorher nicht konnten, weil sie nun aufmerksam und achtsam geworden sind bei bestimmten Themen und damit anders agieren können.

Sie gehen also klüger raus, als sie rein gekommen sind. Oder sie gehen verändert raus, weil sich an ihrer Perspektive etwas geändert hat.

Sei ansprechbar

Bleib nach dem Vortrag verfügbar für Fragen und rede nicht nur mit den Veranstaltern oder räum deinen Krempel auf. Bleib präsent für eine Weile und komm mit den Leuten ins Gespräch.

Du kannst immer mit der simplen Frage starten: “Darf ich fragen, was Sie an diesem Thema besonders interessiert hat?” und dann hör zu. Stell Anschlussfragen und vertrau darauf, dass genau das dich zu einem interessanten Gesprächspartner macht, mit dem man gern in Kontakt bleibt.

Wieso Visitenkarten immer noch Sinn machen

Visitenkarten sind keineswegs out. Out ist nur, sie gleich als erstes in die Hand gedrückt zu bekommen. Doch am Ende so eines Gesprächs ist es völlig natürlich etwas Ähnliches zu sagen wie: “Wenn Sie mögen, können wir gern in Kontakt bleiben. Sie finden auf meiner Website weitere Infos zum Thema und es gibt dort einen Newsletter, der Sie regelmäßig auf dem Laufenden hält.”

Wenn du umgekehrt eine Visitenkarte bekommst, dann ist deine Aufgabe ein Follow-up zu machen. Schreib ein paar Tage später, ob noch Fragen aufgetaucht sind und biete wieder deine Kontaktmöglichkeiten an. Ein Newsletter ist oft ideal, da sich hier automatisch ein regelmäßiges “in Erinnerung rufen” ergibt.

Einen guten Vortrag zu halten ist natürlich eine Kunst für sich. Doch wie immer gilt, Übung macht den Meister. Dein erster und dein 10. Vortrag werden sich grundlegend unterscheiden, wenn du dran bleibst und du dich immer weiter verbesserst.

Solltest du dabei Unterstützung brauchen, können wir uns gern darüber unterhalten. In meinen Coachings trainiere ich auch Rhetorik mit meinen Kund:innnen und unterstütze sie bei der Vortragsentwicklung.

Vortrags-Möglichkeiten finden

Wie du an Vortragsmöglichkeiten kommst? Nun, das ist ein wenig Lauf- und Recherchier Arbeit, die sich jedoch lohnt.

Zum einen bist du selbst bestimmt bei verschiedenen Gelegenheiten über Netzwerke gestolpert die ein Programm mit Vorträgen haben. Dort kannst du anfragen und etwas anbieten, was für dieses Netzwerk passt.

Dann recherchiere im Internet nach Branchentreffen, nach Netzwerkveranstaltungen, frag im Bekanntenkreis wo jemand engagiert ist.

Das müssen keineswegs nur geschäftliche Treffen sein. Ich halte immer wieder Vorträge für den Frauenbund und gewinne damit in diesen Kreisen neue Kundinnen. Außerdem sind diese Frauen keine Insel. Sie haben Männer, Freunde, Bekannte an die sie dich weiter empfehlen können und werden, wenn ihnen gefallen hat, was sie von dir hörten.

Zieh alle Register

Es lohnt sich daher sehr, mehrere Themen als Vortrag auszuarbeiten. Mit einer Auswahl kannst du immer wieder mal eingeladen werden. Vor allem, wenn man dir gut zuhören kann und die Vorträge lebendig sind, dann wirst du auch oft weitergereicht. Das passiert mir immer wieder. Plötzlich bekomme ich einen Anruf mit dem Hinweis, dass ich von einem anderen Netzwerk empfohlen wurde.

Wenn du an dieser Stelle noch weiter denken magst, dann kannst du diese Vorträge auch aufnehmen. Sei es mit Bild und Ton oder nur mit Tonaufnahmen. Damit hast du Material, das du schneiden und für alle möglichen Social Media Kanäle und natürlich deine Website verwenden kannst.

Mit Online-Vorträgen klappt das natürlich auch. Hier ist es oft noch einfacher die Leute erfolgreich in die eigene eMail-Liste einzuladen.

2. Nutze Veranstaltungen

Ich hab das jetzt in der Überschrift extra allgemein gehalten, denn das muss nicht unbedingt etwas sein, dass mit deiner Branche direkt zusammenhängt. Es sollte etwas sein, was du besuchst, weil es dich interessiert.

Veranstaltungen haben gleich zwei Perspektiven. Zum einen, weil du als Teilnehmer:in hingehen kannst und zum anderen, weil du selbst Veranstaltungen organisieren kannst.

Regionale XING-Gruppen

Wahrscheinlich lachst du dich jetzt gleich kaputt, doch ich leite die XING Gruppe in Passau seit vielen, vielen Jahren. Genauer gesagt seit 2005.

In den Corona Zeiten ist alles ausgefallen, doch ansonsten hab ich fast jeden Monat ein Treffen organisiert. Mit einer Referentin oder Referenten, mit einer Firmenbesichtigung oder mit einem meet & eat.

Der Aufwand hält sich dafür in Grenzen, da es immer wieder interessante Leute gibt, die für einen Vortrag zur Verfügung stehen. Außerdem sammelt man mit der Zeit, wenn man sich selbst auf Veranstaltungen bewegt, eine ganze Liste an Leuten, die dafür in Frage kommen.

Über diese XING Gruppe hab ich regelmäßig neue Kursteilnehmer:innen bekommen. Einfach so. Weil ich als Leitung sichtbar bin und organisiere. Wenn ich dann eigene Veranstaltungsangebote verschicke, dann fällt das gleich auf vertrauteren Boden.

BarCamps, Konferenzen und Netzwerkveranstaltungen

Als jahrelange BarCamperin sind BarCamps für mich eine großartige Verbindungsmöglichkeit, doch das können auch Konferenzen sein oder Netzwerkveranstaltungen.

Mit einem Team von acht Leuten organisieren wir das BarCamp Regensburg und es ist eine tolle Veranstaltung mit vielen verschiedenen Leuten. Hier geht das auch in Richtung Sponsoren. Man lernt Mitarbeiter:innen und Inhaber:innen von Firmen kennen, die man sonst nicht getroffen hätte.

Eine Veranstaltung zu organisieren heißt für mich eine Plattform für andere schaffen. Dabei geht es nicht um mich, sondern um die, die teilnehmen. Wer als Veranstalter:in präsent ist, hat jedoch gleich Samen für Sichtbarkeit gesät.

Wenn du in einem Verband bist, dann gibt es dort mit Sicherheit auch Treffen bei denen man in einen Austausch geht. Nutz das.

Oder wenn du dich für ein Hobby begeisterst, dann geh dazu auf Veranstaltungen. Hier eint einen das gemeinsame Interesse und man kann ganz anders in Kontakt gehen. Über Gespräche ergibt sich dann oft wie von selbst die Möglichkeit auch geschäftlich in Verbindung zu bleiben. Alles kann, nichts muss.

Mit Redner:innen in Kontakt gehen

Bei größeren Veranstaltungen wie Kongressen gibt es oft spannende Redner:innen. Ich hab mir angewöhnt Möglichkeiten zu finden, mit ihnen nach ihren Vorträgen in Kontakt zu kommen.

Oft sind sie noch länger auf der Veranstaltung und es ergibt sich eine Möglichkeit sie anzusprechen. Das mach ich dann, wenn ich das Thema richtig gut fand und ich gern noch mehr wissen würde.

Das verbinde ich immer mit einer Rückmeldung, was ich besonders gut fand. Denn glaub mir, das freut jeden, der gerade auf einer Bühne gestanden hat.

Auf diese Weise hab ich schon sehr interessante Verbindungen knüpfen können, die auch nach der Veranstaltung gehalten haben.

3. Engagiere dich ehrenamtlich

Wer etwas bekommen möchte, sollte erst etwas geben. Dieses Geben sollte ohne Erwartung funktionieren. Sonst wird da kein Schuh draus.

Toastmasters

Ich bin im Laufe der Jahre in verschiedenster Form ehrenamtlich tätig gewesen und manches mache ich wirklich seit X Jahren. Z.B. bin ich seit 2010 bei den ReDensburger Toastmasters.

Das ist ein Rede- und Rhetorikclub den es weltweit in fast allen größeren Städten gibt. Ein riesiges internationales Netz. Natürlich kann man dort seine Redefähigkeiten verbessern, keine Frage, doch es gibt darüber hinaus noch ganz andere Möglichkeiten.

Es werden regelmäßig Wettbewerbe zwischen den Clubs veranstaltet. Auf Landesebene genauso wie auch international. Diese Veranstaltungen können eine wahre Fundgrube an Austauschmöglichkeiten sein. Alle eint das Interesse an Rhetorik, so dass es immer Anknüpfungspunkte gibt.

Kommissionsarbeit

Dann bin ich auch im KdFB seit vielen Jahren in der Kommission Gesellschaft und Politik ehrenamtlich tätig. Wir organisieren vor den Wahlen Talkrunden mit Politiker:innen, machen Vortragsveranstaltungen mit Themen die gesellschaftspolitisch und für jeden einzelnen eine große Rolle spielen, wie z.B. Altersarmut ist weiblich oder über den Pflegenotstand.

Für mich ist die Beschäftigung mit diesen Themen persönlich sehr wichtig. Alles ist politisch. Und niemand kann sich dem entziehen. Daher finde ich es für mich wichtig, mich zu engagieren und Themen sichtbar zu machen.

Das damit auch ich sichtbar werde, ist ein Nebeneffekt. Der mir schon Vortragsanfragen eingebracht hat oder auch die Möglichkeit Seminare zu halten. Chancen entstehen meiner Erfahrung nach immer, wenn man sich engagiert.

Gib etwas zurück

Gleiches gilt für Sportvereine oder Musikvereine. Es gibt soviel Möglichkeiten sich ehrenamtlich zu engagieren, da findet wohl jeder seine Nische.

Dieses Zurückgeben an die Gesellschaft, ohne dass ich dafür ein Honorar bekomme oder möchte, ist für mich ein wichtiger Ausgleich. Auf diese Art Verbindungen zu pflegen ist etwas, das mir persönlich unglaublich wohltut und ich möchte es nicht missen.

Das waren sie, meine drei Empfehlungen an dich, Verbindungen zu schaffen und damit sichtbar zu werden. Letztlich funktioniert so meine gesamte Selbständigkeit. Ja, die Online-Welt ist ein wichtiger Faktor, doch es gibt eben auch noch die analoge Welt. Die sollten wir weder unterschätzen noch vergessen.

Falls du jetzt denkst, ‘ach Mensch wir suchen ja auch noch jemanden für einen interessanten Vortrag’, dann will ich dich nicht davon abhalten mich zu kontaktieren. 😊 Schreib mir einfach eine eMail an info@wissensagentur.net und ich schick dir gern meine Liste an Vortragsthemen zu.

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