Meine Mama ist gegangen.

Am 7. Oktober 2021 ist meine Mama von dieser Erde gegangen. Nach 86 Jahren ist ihr Leben nun vollendet.

Im Moment fühl ich mich wie aus der Zeit gefallen. Viele Dinge sind zu organisieren im Außen und gleichzeitig gehen meine Gedanken sehr nach innen.

Ich spüre, dass genau das aus der Zeit fallen jetzt wichtig ist für mich. Mir neben dem ganzen Formalen, was es zu erledigen gilt, den Raum zu geben, um einfach zu sein.

Mich bewusst in schwarz zu kleiden, als ein äußerliches Zeichen meiner Trauer, mich zurückzuziehen von der Welt und in mich hinein zu horchen, was ich für meinen Trauerprozess brauche.

Die Traurigkeit darf sein, sie zeigt die tiefe Verbundenheit mit den Menschen an, die wir verloren haben.

Der leere Platz wird durch nichts zu füllen sein. Wir werden nur lernen, mit dieser Lücke zu leben. All das braucht Zeit. Zeit die wir uns bewusst nehmen müssen.

Und keine Angst zu haben vor den Gefühlswellen, die kommen und gehen werden. Denn all das macht uns zu mitfühlenden Wesen.

Ein lieber Mensch hat mir ein Zitat geschickt, das ich sehr tröstlich finde:

Es kam der Abend und ich tauchte in die Sterne.
(Else Lasker-Schüler)

Für mich ist das ein wunderbares Bild. Genau das hat meine Mama gemacht. Sie tauchte in die Sterne.

Und egal welchem Glauben wir angehören mögen oder auch keinem, der Gedanke, dass die Menschen die wir liebten in irgendeiner Form für uns präsent bleiben, schenkt mir persönlich sehr viel Trost.

So werde ich nun das erste Jahr beginnen, in dem ich alles ohne meine Mama zum ersten Mal erlebe. Ein Weihnachten ohne sie, ein Silvester ohne sie, mein Geburtstag ohne sie und der erste Muttertag, an dem ich sie nicht sehen werde. All das wird schwer. Doch das ist genau richtig. Diese Last zu tragen ist meine Aufgabe.

Dieses Gewicht der Trauer und des Schmerzes werden im Laufe der Zeit weichen. Und das ist ebenso wichtig, dass wir dieses Gewicht weichen lassen. Denn das Leben fließt weiter. Es fließt in uns und den Menschen, die wir noch um uns haben.

Wir ehren die Toten in dem wir leben. Indem wir das Leben ehren. In uns und in anderen.

Sterben ist genauso ein Wunder wie die Geburt. Wir haben das Leben nur leihweise, das sollten wir uns immer wieder in Erinnerung rufen. Es ist das Kostbarste was wir haben.

Daher lebe es bewusst, gib dich dem Leben hin und verweigere dich ihm nicht. Alles was uns widerfährt ist nur ein Blinzeln in der Ewigkeit.

Wir nehmen uns oft viel zu wichtig, lassen nicht los was andere zu uns gesagt haben, dass wir verletzt wurden, dass wir nicht das erreichen was wir unbedingt wollten.

Doch betrachte dein Leben immer wieder durch die Brille des Todes. Was wird wirklich eine Rolle für dich spielen, wenn du am Ende angelangt bist? Durch was wirst du den Menschen in Erinnerung bleiben?

Meine Mama war eine Gebende. Sie hat Bücher geliebt und Konzerte. Sie war gern in der Natur und ich kann die Stunden nicht zählen, die wir beim Spazierengehen verbracht haben. Sie hat mir so viel beigebracht und war immer für mich da.

Sie hatte für jeden ein freundliches Wort, auch wenn sie es in ihrem Leben nicht immer einfach hatte. Für mich war sie die Güte in Person und der liebevollste Mensch den ich kenne. Das und noch viel mehr bleibt von ihr.

Es kam der Abend und sie tauchte in die Sterne.

Dieser Abend ist nun da und ich blicke auf in die Sterne.

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Führe ein erfolgreiches Leben ohne auszubrennen!

 

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