Der wichtigste Grund warum du in den Wald gehen solltest.

Wandern ist nicht nur des Müllers Lust, sondern definitiv auch meine. Wieso das jeder machen sollte, will ich heute mal niederschreiben.

Besonders jedoch ist das ein Text für die Menschen die in der dunkleren Jahreszeit immer wieder mit ihrer Stimmung kämpfen und im ganzen ist es ein Ansinnen, das jedem gut tut, der die innere Dunkelheit kennt.

Wieso ich darüber schreiben möchte, hat in meinem Instaprofil seinen Anfang genommen. Dort habe ich im letzten November ein Foto gepostet, das mich beim Wandern zeigt.

Ich bin eingepackt bis dort hinaus mit 5 Schichten übereinander und wenn ich das Foto ansehe, dann kann ich spüren, was für ein glücklicher Moment das war. Dabei war das gar kein besonderer Moment. Mein Freund hat zu mir gesagt, “bleib stehen, ich mach schnell ein Foto von dir” und schwupps war es schon im Kasten.

Der Text zu diesem Bild hat zu erstaunlich vielen Rückmeldungen geführt und ich hatte da schon im Kopf, dass ich das unbedingt noch gern vertiefen möchte.

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Ihr Lieben, das ist heute mal wieder ein sehr persönlicher Post.

Das Foto stammt vom letzten Sonntag als wir wandern waren im Altmühltal. Und was ihr darauf seht ist jemand, der durch das Wandern, durch das draußen sein, durch das in den Bergen und im Wald sein, eine bewusste Strategie gegen Depressionen fährt.

Mich erwischt es immer ab Oktober wenn das Licht weniger wird. Das nennt sich auch SAD saisonabhängige Depression.

Ich habe die letzten Jahre viele Tränen vergossen in den sechs Monaten bis zum April wenn es wieder mehr Licht gibt.

Und jeder der schon mal depressive Schübe hatte und auch dieses Gefühl kennt, weiß wie wenig sich da dagegen setzen lässt.

Daher ist meine Strategie Vitamin D hoch dosiert zu nehmen und viel raus zugehen.

Die Natur ist für mich der beste Puffer den meine Seele haben kann und der ihr nützt. Mir geht im Wald immer mein Herz auf. Immer.

Also wenn auch du diese Phasen kennst, vielleicht auch sogar in dieser lichtarmen Zeit des Jahres, dann nutz diese Strategie.

Geh regelmäßig raus, egal was es für Wetter hat, geh in die Natur und nutze ihre heilsame Wirkung damit deine Seele gut drauf bleibt.

Ach und falls sich jemand fragt wie viel Schichten ich auf dem Foto an habe, es sind fünf. 😊😁

Denn wenn man eine Frostbeule ist wie ich und bei ein paar Grad über Null draußen unterwegs ist, der muss sich warm einpacken.
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Das bedeutet, dass das Wandern nicht nur meine “Lust” ist, sondern auch eine wichtige Heilung. Ich bleibe gesund, wenn ich das tue. Es hilft mir die Dunkelheit in meinem Inneren zu vertreiben, die sich in der kalten und dunklen Jahreszeit in mir ausbreitet. Das ist vor allem gerade in diesem Jahr wichtig, in dem ich meine Mama im Oktober bis zu ihrem letzten Atemzug begleitet habe.

Wenn ich von wandern spreche, dann meine ich damit keine Mehrtagestouren, sondern wir sind meistens so 3-4 Stunden unterwegs im bayerischen Wald und entdecken alte Jägersteige und Wanderwege. Weg von den üblichen Verdächtigen, sondern ziemlich einsam durch den Wald.

Der Wald wirkt auf uns

Ich liebe das. Es geht mir das Herz auf, wenn ich dort sein darf. Dass Wald an sich gesundheitlich wunderbare Wirkungen auf uns hat, ist spätestens seit dem Trend des Waldbadens bekannt, der aus Japan zu uns herüber geschwappt ist.

Wer sich näher damit beschäftigen möchte, dem lege ich das Buch Der Heilungscode der Natur / Clemens Arvay über die Wirkungen des Waldes sehr ans Herz. Überaus faszinierend zu lesen. Du wirst völlig anders durch einen Wald gehen, wenn dir das alles bewusst wird, dass die Bäume ein Gefüge bilden, das untereinander kommuniziert. Wie ein großer Organismus.

Die Natur wirkt immer auf uns. Wir lassen es nur zu wenig zu und sitzen viel zu oft daheim fest. Doch sich aufzuraffen und sich auf den Weg zu machen, heute einen Gipfel zu erklimmen, ist wahrscheinlich die beste Entscheidung die du für dich treffen kannst.

Überwinden zum Wohlfühlen

Oft würde ich auch lieber auf meinem Sessel vor dem Kamin mit seinem prasselndem Feuer sitzen bleiben. Oft bin ich total müde und erschöpft von der ganzen Woche. Manchmal hab ich auch Kopfschmerzen und bin einfach nicht fit. Doch ganz egal. Sonntags geht es zum Wandern.

Und jedes Mal, absolut jedes Mal war es die beste Entscheidung. Die Luft im Wald allein ist es schon wert sich dort hin zu begeben, dann noch die Bewegung dazu, das tiefe Einatmen, das anstrengende Hinaufstreben auf die Berge, alles was es zu sehen gibt, ist einfach Heilung pur.

Wer im Wald unterwegs ist, kann im besten Fall seinen inneren Bilderspeicher auffüllen. Es gibt soviel zu sehen. Wenn man denn wieder hinschaut. Es geht nicht darum wer am schnellsten oben angelangt ist, nein, der Weg ist das Ziel, ist hier Programm.

Fühlen um mich zu fühlen

Mich haben Bäume schon als Kind fasziniert und ich werde nicht müde ihre verschiedenen Wuchsarten zu bewundern, das Moos, dass es in allen möglichen Formen zu finden gibt, muss ich anfassen und spüren, auch das war als Kind bereits so.

Die Natur zu berühren, berührt mich. Ich weiß nicht genau, was da passiert, doch wenn ich mit der Hand über die raue Rinde eines Waldriesen streiche, das samtige Moos mit allen Fingerspitzen genau fühle und der kalte Stein, der eine seltsame Formation bildet, unter meiner Hand liegt, dann klickt etwas in mir.

So als ob endlich wieder alles an seinen Platz kommt. Ich fühl mich immer ganz nach einer Wanderung. Dadurch bemerke ich oft erst, dass ich vorher wie zerstreut in einzelne Teile war. Das Unterwegs sein in dieser wunderschönen Natur fügt mich wieder zusammen. Wie von allein. Alle Teile finden an ihren richtigen Platz zurück.

Meine Gedanken werden ruhig und froh. Alle Schwere verlässt meinen Körper. Die Dunkelheit in mir zieht sich zurück und Licht zieht in mich ein. Ich spüre selber immer, wie ich strahle, wenn ich dort unterwegs bin. Ich kann gar nicht anders und muss lächeln. Fast die ganze Zeit. Ich werde fröhlich wie ein kleines Kind und erfreue mich an alles was ich sehe.

Gleichzeitig bin ich auch immer demütig gegenüber der Kraft die mich im Wald umgibt. Mir würde es nicht im Leben einfallen einfach so eine Blüte abzureißen oder einen – in meinen Augen – Frevel dieser Art begehen. Für mich ist es ein zu Gast sein unter all den Bäumen.

Wir werden vergehen, der Wald bleibt

Es ist ein wenig als ob das meine Kirche wäre. Ich hab Ehrfurcht ohne mich zu fürchten. Ich fühle mich geborgen ohne einem Ritual folgen zu müssen. Dieser bayerische Wald ist wie ein Herz, das ich besuche und dessen Herzschlag ich für eine gewisse Weile teilen darf wenn ich dort bin.

Es gab ihn schon vor so langer Zeit und es wird ihn auch lange Zeit noch nach mir geben. In dieser Zeitspanne spielt mein Leben keine Rolle. Das empfinde ich als unglaublich erleichternd. Ich bin gar nicht wichtig.

Ich bin ein Blinzeln in dieser langen Zeitspanne, die diese Wälder schon bestehen. Das macht mich frei. Es lässt mich immer wieder erkennen, dass ich kein Ziel erreichen muss, dass ich nicht dieses oder jenes erringen muss. Ich werde vergehen und ich werde vergessen sein.

Das mag sich seltsam anhören, doch für mich ist das ein Eintauchen in den Weltenlauf. Ja, ich war da, doch es spielt keine Rolle. Diese vermeintliche Verantwortung etwas leisten zu müssen, kann ich in all diesen Stunden in meinen geliebten Bergen ablegen. Es ist völlig unnötig und das erdet mich.

Ich hab manchmal das Gefühl, dass ich wie geläutert heimkehre. Mein ganzer Kopf ist wieder klar und befreit von all dem Müll, der sich unter der Woche darin angesammelt hat. Die beste Erholung die es nur geben kann.

Wie du am meisten vom Wald profitierst

Meine Empfehlung an dich geht dort hin, die Waldwanderungen eher in Stille, im bewussten wahrnehmen und im Momentsein zu machen, nicht in einer größeren Gruppe.

Das kann mit Sicherheit auch nett sein, doch ich würde dir raten, dass du dich entweder allein oder mit einem Lieblingsmenschen zusammen auf den Weg macht. Dass ihr mit der Zeit ruhiger werdet und irgendwann in ein gemeinsames Schweigen und Unterwegssein gelangt.

Die Wirkungen des Waldes kannst du dann am besten aufnehmen, wenn du nicht sprichst. Dann kannst du schauen und wahrnehmen. Dann kannst du hinhören auf alle Tiere und wie sie sich bewegen. Dann wirst du den Impuls spüren, wenn du Tannennadeln berühren möchtest oder einen Farn.

Mit all diesem ruhig werden kommst du wieder zu dir. Du spürst dich selbst wieder in einem ganz besonderen Maß. Mir sind beim Wandern schon die Tränen herunter gelaufen und ich hätte nicht erklären können, wo sie plötzlich hergekommen sind.

So als ob der Wald entschieden hätte, dass jetzt genau die richtige Zeit ist, um versteckten Kummer zu lösen und einfach fließen zu lassen.

Wenn du dich auf den Wald einlässt und darin wandern gehst, wirst du damit Wege zu dir finden. Wege zu dir zurück finden. Du wirst soviel mehr Belohnungen erleben können, als du dir vorstellen kannst.

Lass ihn seine mystische Wirkung tun und nutze seine heilsame Kraft regelmäßig. Tanke dich dort auf und finde wieder in dich zurück.

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