Was Allein-Zeit dir über dich selbst beibringen kann.

Wann warst du das letzte Mal alleine mit dir? Also wirklich alleine ohne Ablenkung? Keine anderen Menschen, keine Musik, kein Fernsehen oder netflix, kein Handy. Nur du mit dir?

Und ich meine Zeit in der du wach warst dabei. Schlafen zählt nicht ;)

Wann warst du das letzte Mal mit dir alleine?

Du kannst dich gar nicht erinnern? Dann geht es dir wie vielen anderen Menschen auch.

Wir sind kaum mehr allein. Wenn wir ohne andere Menschen sind, dann haben wir entweder das Handy in der Hand, hängen vor dem PC oder Fernseher oder lassen uns auf andere Art berieseln. Doch so richtig allein nur mit unseren Gedanken sind wir kaum.

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Allein-Zeit ist so wichtig für dich

Dabei ist das eine ganz wichtige Zeit für dich. Jeder von uns braucht diesen tiefen, störungsfreien Kontakt mit sich selbst. Wenn wir meditieren sind wir in dieser solitude time, dieser Allein-Zeit. Doch viele von uns schaffen es kaum, auch nur ein paar Minuten still zu sitzen und nichts zu tun.

Es erscheint wie Zeitverschwendung, nur zu sitzen und nichts dabei zu tun. Doch die Zeitverschwendung ist genau das andere. Wenn wir sinnlos scrollen auf unserem Handy, wenn wir die 584. Serie schauen, wenn wir auf irgendwelchen Seiten im Internet surfen.

Ständiger Input hält uns davon ab, uns eigene Gedanken zu machen. Wem Meditation und still sitzen schwer fällt, der sollte sich auf zum Wandern oder gehen machen.

Und wieso nicht Rad fahren? Weil wir da schon wieder an ein Ding gebunden sind, das uns Konzentration abverlangt und uns letztlich wieder von uns selbst ablenkt.

Warum gehen und denken so gut zusammenpassen

Wenn wir wandern, dann haben wir nur unseren Körper den wir bewegen. Nicht ein Ding, das wir schon wieder in der Hand haben. Gehen und schauen und denken. Das ist eine der wichtigsten Beschäftigungen für mich, um wieder Kontakt mit mir aufzunehmen.

Wenn wir es nicht zulassen, dass wir uns diese Allein-Zeit nehmen, dann sind wir ständig mit etwas beschäftigt, was außerhalb von uns liegt. Nur wenn wir still werden und uns den Raum geben, hinein zu horchen, können wir wieder spüren und wissen, was uns gerade beschäftigt.

Viel beschäftigte Menschen tun sich erfahrungsgemäß besonders schwer damit, Stille auszuhalten und sich mit sich selbst zu konfrontieren. Die Gedanken rasen dann oft in tausend Richtungen und wollen nicht zur Ruhe kommen. Da ist es einfacher sich doch wieder abzulenken und schnell auf’s Handy zu schauen.

Doch was passiert, wenn wir ruhig werden? Ruhig werden mit uns selbst? Wenn wir uns die Zeit geben, dass wir wirklich Abstand gewinnen können? Uns Zeit lassen bis andere Gedanken als der alltägliche Kram auftaucht?

Das mag zwar dauern, doch es kann uns eine Ruhe geben, die wir in der ganzen Hektik verloren haben.

Wann hast du dir das letzte Mal EIGENE Gedanken gemacht?

Wissen wir denn noch, was wir tatsächlich denken? Haben wir noch Zugang zu unseren Grundannahmen, Werten und der Basis unseres Seins?

Wir denken selten Dinge zu Ende. Unsere Meinungen sind gefärbt von allen möglichen Sachen, die wir gelesen, gehört und gesehen haben. Doch ist das wirklich das was wir darüber denken? Wohl kaum, denn wir hatten uns gar nicht die Gelegenheit gegeben alles zu hinterfragen und uns unsere eigenen Gedanken zu machen.

Unsere eigenen Gedanken zu machen, abwägen, Argumente beleuchten, all das geht immer mehr verloren. Wir werden oberflächlicher und damit manipulierbarer.

Menschen die sehr in sich ruhen und ausgeglichen sind, sind oft Menschen die sich diese Zeit zum Nachdenken nehmen. Die mit sich im Reinen sind und wissen was ihnen wirklich wichtig ist. Weil sie darüber ausführlich nachgedacht haben.

Wir treffen immer mehr Entscheidungen mal eben schnell nebenbei und hetzen durch unser Leben. Doch wenn wir wieder ein Gefühl dafür haben wollen, was für uns zählt, was uns das Gefühl von Wahrhaftigkeit gibt, dann brauchen wir Allein-Zeit.

Jeder Mensch sollte sich diese Allein-Zeit nehmen. Und ja ich weiß, dass das in unserer Gesellschaft keinen hohen Wert hat. Wer viel beschäftigt ist, ist wichtig. Wer sich dagegen öfter mal ausklinkt, ist komisch.

Hör dir selbst zu

Wer sich selbst immer wieder mal erlebt, dass er von seinem eigenen Gefühlsdrama überschüttet wird, für den ist es unabdingbar sich den Raum zu nehmen, was da wirklich passiert. Was triggert unsere Emotionen dermaßen, dass wir uns nicht mehr zu helfen wissen?

Ja, ein Gespräch mit einem professionellen Helfer wie einem Therapeuten kann sehr hilfreich sein und man sollte das auch in Anspruch nehmen, wenn man sich selbst nicht mehr damit zurechtkommen spürt.

Doch das ehrliche Hinhören auf die eigenen Gedanken sollte dem nicht untergeordnet werden. Wir sind eine Schnell-Reparatur-Gesellschaft geworden. Es soll uns immer möglichst schnell wieder besser gehen und dafür wird dann Unterstützung gesucht.

Nochmal, sich Hilfe zu holen, wenn man allein nicht weiterkommt ist eine gute Sache, doch sollte man trotzdem nicht wie aus Reflex immer gleich im Außen nach Unterstützung suchen.

Wir haben eine tolle Sache da im Kopf und dieses Gehirn ermöglicht dir die kostbare Fähigkeit der Selbstreflexion. Diese sollten wir nicht verkümmern lassen.

Sprich mit dir

Geh mir dir in ein Gespräch. Ein Selbstgespräch wenn du so willst. Frage dich, was da gerade passiert ist, was dahinter stecken könnte, dass du so oder so gehandelt hast. Mach dich auf die Suche nach DEINEN Antworten. Schau aus Abstand auf Situationen und lerne dich von deinen Emotionen nicht derart überschwemmen zu lassen.

Betrachte Situationen im Nachhinein. Analysiere sie. Mach dich auf die Suche nach deinen tieferen Gedanken. Dann kannst du auch Lösungen finden, die dich stärken und bei denen du nicht auf andere angewiesen bist.

Wenn es dir hilft, schreib deine Gedanken auf. Dann hast du noch ein Stück mehr Abstand, weil du es außerhalb von dir, schwarz auf weiß vor dir lesen kannst. Diesen Output kannst du nutzen.

Nimm dir diese Zeit für dich

Wir nehmen uns für alles mögliche Zeit. Für Hobbys, für den Fernseher, für andere Menschen, für unsere Arbeit, doch für unsere eigenen Gedanken bleibt oft nichts mehr übrig.

Jeder Tag hat seinen gefüllten Stundenplan und allein sind wir kaum. Ich kann dir sehr ans Herz legen, dass du das änderst. Nimm dir den Kalender zur Hand und such dir einen Tag aus, an dem du dich eine Stunde lang mit nichts anderem beschäftigst als mit deinen Gedanken.

Eine Stunde erscheint dir zu lang? Dann beginne mit einer haben Stunde. Nimm dir ein Thema vor, dass du durchdenken möchtest, dann ist es noch einfacher.

Doch zieh es durch. Es mag dir schwer fallen am Anfang und nicht besonders produktiv erscheinen, doch wie mit so vielem, müssen wir das erst wieder lernen.

Wie ich das mache

Ich geh häufig zum Walken mit einer Frage im Kopf. Ein berufliches Thema, ein privates Thema, etwas was mich gerade beschäftigt. Und dann denke ich während des Gehens darüber nach. Klar bin ich immer wieder abgelenkt und mir fallen tausend andere Dinge ein. Doch wenn ich es merke, dann komme ich zu meinem Thema zurück und verfolge meine Gedanken weiter dazu.

Ich stelle mir Fragen wie “Wie könnte man das noch sehen?” oder “Was ist das Positive daran?” oder “Was kann ich daraus machen?” oder “Wie werde ich in 10 Jahren darüber denken?”

Alles was mir hilft meine Perspektive zu erweitern und neue Impulse zu bekommen ist gut. Wenn es ein sehr emotionales Thema ist, dann frage ich mich oft wozu es gut ist, dass ich mich so fühle. Welches Bedürfnis hier angeschnitten wird. Was ich gerade brauche.

Letztlich können wir uns sehr viel besser raten als wir denken. Wenn wir es schaffen, uns aus dem ewig gleichen Denken zu lösen und auf eine andere Ebene zu begeben. Unser Gehirn ist eine großartige Einrichtung, das uns die besten Tipps und Hinweise geben kann.

Dazu sollten wir es auch nutzen und nicht für jeden Tag die gleiche Leier. Daher nimm dir bewusst diese Allein-Zeit, plane sie in deinem Kalender ein und mach dir Gedanken über ein Thema das dich beschäftigt.

Gönn dir diese Nachdenk-Zeit regelmäßig und lerne wieder kennen, was du in deinem Inneren denkst.

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