Das Richtige tun.

Wenn du, nachdem du den Titel gelesen hat, noch hier bist, dann hast du schon das erste Level geschafft ;) Ich will damit sagen, dass es dich – so wie es aussieht – tatsächlich interessiert das Richtige zu tun.

Wir leben in einer Zeit, in der alles ganz einfach und schnell gehen soll. Wir hetzen durch unsere Tage und sind schon angepisst, wenn wir nicht in der nächsten Minute eine Antwort auf unsere Sprachwhatsapp bekommen. Denn zum Tippen haben wir auch keine Zeit mehr und daher lieber lang und breit labern.

Doch um diese Art der Kommunikation soll es uns heute gar nicht gehen. Mir geht es tatsächlich um diese philosophische Frage:

Tust du das Richtige?

Photo by Simon Wilkes on Unsplash

Was ist denn überhaupt das Richtige?

Wenn wir versuchen eine Definition für “das Richtige” zu finden, dann gelingt das leichter, wenn wir erst mal auf die andere Seite schauen.

Nehmen wir Weihnachten als Beispiel. Das steht ja oft eine große Geschenkeorgie auf dem Plan. Die Strategien sind verschieden und die auf den letzten Drücker-Geschenke-Käufer kommen oft mit einem Präsent daher, das scheinbar genial ist und genau das Gegenteil vom Richtigen-tun sein kann: Es gibt einen Gutschein.

Der Gutschein an sich ist erst mal neutral. Doch meistens steckt dahinter, dass man keine Ahnung hat, was man schenken soll, der andere ja eh selbst am besten weiß, was er/sie braucht und ich das sowieso nicht richtig erraten kann und Zeit hab ich auch keine stundenlang durch Geschäfte zu ziehen um das passende zu finden.

Und so landen Jahr für Jahr unzählige Gutscheine unter dem Weihnachtsbaum. Vom Geschäft pompös verpackt und alle sind glücklich. Wirklich? Ist das der richtige Weg oder der bequeme? Wenn du ehrlich bist, dann kennst du die Antwort.

Versteh mich richtig, ich finde Gutscheine sind eine super praktische Sache und ich verschenke sie auch. Allerdings meistens in ganz anderer Form. Z.B. letztes Jahr hab ich mir überlegt, wie könnte man die Familie wieder mal zu einem gemeinsamen Event vereinen, das nicht so nervig ist wie Kaffeetrinken zusammen oder ein Vermögen kostet wie irgendein Vergnügungsparkbesuch.

Raus gekommen ist ein Gutschein für einen gemeinsamen Besuch einer Kletterhalle hier in der Nähe. Dort gibt es Spiel- und Klettermöglichkeiten sogar für Kiddies ab 3, daher ist das bei uns ideal. Was wir oft übersehen bei Geschenken aller Art, ist, dass das kostbarste Geschenk Zeit ist. Zeit die man miteinander verbringt. Vielleicht bin ich da mehr sensibilisiert dafür, da ich schon einige Menschen in meinem Leben verloren habe, was die Perspektive ungemein ändert.

Doch mal ehrlich was tut uns richtig gut? Wenn wir lachen und uns wohl fühlen mit den Menschen um uns herum. Solche gemeinsamen Aktivitäten sind dafür ein ideales Mittel. Es sind Erinnerungen die hier geschaffen werden. Erinnerungen, die nie wieder verschwinden werden. Die gemeinsame Erfahrung stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl und kann Spannungen aller Art leichter abbauen. Vor allem wenn es dabei lustige Momente gibt.

OK, kehren wir zu unserem Ausgangsthema zurück. Warum ist es das Richtigere dieses Gemeinschaftserlebnis zu schenken als Gutscheine? Weil es auf lange Sicht die beste Investition ist, die wir in unsere Beziehungen machen können. Die Investition Zeit miteinander zu verbringen, bei etwas das garantiert Erinnerungen schaffen wird, ist es was diese Art von Geschenken so wertvoll macht.

Das Richtige Tun kostet etwas und bringt so viel mehr

Das Richtige tun statt dem Bequemen ist eben genau das, meistens unbequemer und erfordert mehr Denkarbeit. Oft auch mehr Anstrengung wie wir im weiteren Verlauf noch sehen werden. Doch genau das macht das Leben tiefer und erfahrungsreicher. Es macht uns zufriedener und glücklicher. Wer immer häufiger den bequemen Weg geht, wird auch erleben, dass das Leben immer seichter und flacher wird.

Was daraus folgt ist eine latente Unzufriedenheit, die sich nicht recht begründen lässt. Ein Leben, dass an der Oberfläche stattfindet, rutscht oft in unglücklich sein und traurig sein ab. Das ist kein Wunder, denn wir Menschen erleben etwas dann als wertvoll wenn eine Anstrengung unsererseits damit verbunden ist.

Das was uns in den Schoß fällt ist nett, hat jedoch auf lange Sicht keinen tieferen Wert für uns.

Daher ist es so interessant sich ernsthaft und häufig diese Frage zu stellen:

Gehe ich den richtigen oder den bequemen Weg.

Wie ist das bei dir? Was ist deine natürliche Tendenz?

Das Richtige tun beim Lernen

Ich erlebe es immer häufiger in Lernsituationen, dass SchülerInnen jüngeren Alters sehr früh die Flinte ins Korn werfen. Es wird anstrengend und das macht keinen Spaß, also ist das nichts für mich.

Es stimmt, Wissen zu erwerben, etwas wirklich zu verstehen, zu durchschauen wie etwas funktioniert und es zu lernen ist oft mit Anstrengung verbunden. Doch genau diese Anstrengung ist es, die es so wichtig für uns macht, das durchzuziehen.

Das ist das Richtige. Das Bequeme ist, den Aufsatz aus dem Internet herunterzuladen, ein paar Sätze zu verändern und dann abzugeben. Das ist kein Können, das ist faul. Denn auch wenn mich das Thema vielleicht nicht brennend interessiert, es gibt immer etwas, was es zu lernen gibt. Wer die Augen danach offen hält, offen bleibt und wer mit dem Gedanken herangeht, mal sehen was sich da finden lässt, der wird fündig werden.

Der Mensch sieht das worauf er seinen Fokus richtet. Der bequeme Weg beim Lernen ist abschreiben, schnell in der Nacht noch versuchen, die Hausaufgaben hinzukriegen, die Vokabeln nach 2x anschauen wieder in die Ecke zu pfeffern und lieber eine Runde zu zocken.

Das lässt sich in fast allen Lebenslagen durchspielen. Der richtige Weg ist meistens länger, anstrengender, belohnt sich nicht schon nach 5 Minuten. Der bequeme Weg ist schnell, flüchtig und lässt einen hurtig wieder zum Ende kommen, was dann die Belohnung darstellt, da man sich nicht mehr damit beschäftigen muss.

Ob das die Präsentation in der Arbeit ist, die mal eben schnell hingeworfen wird, der Badputz, den man mal schnell zwischendurch macht oder die Karte aus dem Urlaub auf der riesengroß drauf steht: Viele Grüße.

Auch wenn wir das nicht wahrhaben wollen, der bequeme Weg macht uns arm. Er macht uns arm und lässt uns zu seichten, oberflächlichen, unzufriedenen Menschen werden.

Wie fühlt sich der bequeme Weg an?

Wenn wir mal auf die andere Seite schauen und wir diejenigen sind, die die Empfänger vom bequemen Weg von anderen sind, dann merken wir das sofort. Wir spüren ob jemand sich wirklich Gedanken gemacht hat, Mühe gegeben hat, es ihm wichtig war, Zeit und Liebe hineingesteckt hat. Wenn das fehlt, fühlt sich das oft schal an.

Ist ja schon nett, dass er/sie eine Karte geschrieben hat, doch ein paar Sätze mehr wie denn der Urlaub ist, wären schon nett gewesen.

Der Bericht den mir Hr. Maier da abgeliefert hat ist nicht besonders durchdacht und strotzt nur so von Rechtschreibfehlern. Da war das Interesse wohl nicht besonders groß.

Das ließe sich noch ewig fortsetzen. Und ich bin mir ganz sicher, dass dir sofort Situationen und Beispiele einfallen, bei denen du selbst der/die EmpfängerIn des Ergebnisses vom bequemen Weg warst. Gleichzeitig, wenn du ehrlich in den Spiegel schaust, fallen dir bestimmt ebenso viele Situationen ein in denen du den bequemen Weg gegangen bist.

OK, lass uns das mal an dieser Stelle zusammen fassen. Der bequeme Weg ist genau das was das Wort sagt. Er ist bequem, lässt uns schnell wieder zu etwas anderem übergehen. Die Folge davon ist latente Unzufriedenheit und Schalheit die sich im eigenen Leben ausbreitet. Das ist nicht wirklich ein erstrebenswertes Ziel und wird uns auf Dauer unglücklich machen.

Das Richtige tun macht dein Leben reicher und zufriedener

Der richtige Weg ist meistens anstrengend, kostet uns mehr Zeit und wir müssen uns Mühe geben um ihn zu gehen. Der Lohn ist hier nicht auf kurze Sicht zu erreichen, sondern er braucht Zeit um sich zu entfalten.

Dafür wirkt er lange nach, denn wenn wir den richtigen Weg gehen, dann entsteht auch ein ganz anderes Gefühl in uns. Wir sind stolz auf uns, ohne dass wir das Lob von außen brauchen. Wir erleben uns als jemand der keine Mühe scheut, wenn er weiß, dass das das Richtige ist. All das zusammengenommen macht uns zufrieden und unabhängig.

Denn der richtige Weg erfordert, dass ich mir selbst darüber Gedanken mache, was aus meiner Sicht der richtige Weg ist und ihn dann zu gehen. Er ist unabhängig davon was andere denken, was der richtige Weg ist. Wir sind unser Maßstab und vergleichen uns nur mit unserem eigenen Verhalten.

Daher möchte ich dir zum Schluss ein paar Fragen stellen, verbunden mit dem Impuls dir dazu ganz konkret und schriftlich Gedanken zu machen. Gleich jetzt und hier. Schnapp dir Papier und Stift und leg los:

  • Was ist der richtige Weg im Umgang mit deinen Eltern? Wo bist du den bequemen Weg gegangen und wie könntest du das korrigieren?
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  • Was ist aktuell der richtige Weg im Umgang mit deinem Partner/Partnerin? Wo gehst du oft den bequemen Weg und was wäre der Richtige?
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  • Wie ist das mit deinem Freundeskreis? Wo biegst du da häufig in den bequemen Weg ab und weißt aber genau, dass der richtige in eine andere Richtung führt? Was kannst du konkret tun?
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  • Wie sieht es an deinem Arbeitsplatz aus? Bei welchen Gelegenheiten, welchen KollegInnen gegenüber, welcher Art von Arbeit gegenüber wählst du eher den bequemen Weg? Wie würde der richtige Weg aussehen und was kannst du davon gleich morgen machen?
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  • Schauen wir mal auf dich persönlich und deine Selbstfürsorge. Wo gehst du für dich den bequemen Weg obwohl du weißt, dass er dir auf lange Sicht schadet? Was kannst du sofort tun, um in einem Bereich deines Lebens das Richtige zu tun?

Du kannst dir diese Fragen regelmäßig stellen und wirst immer sofort merken, dass du eine Antwort hast. Wir wissen den Unterschied zwischen beiden Wegen. Und dann ist es an dir: Geh den richtigen Weg und lass den bequemen links liegen.

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