Warum du die Goldwaage in die Tonne treten solltest.

Irgendwie hab ich manchmal das Gefühl als ob wir alle empfindlicher werden. Wir gehen bei jeder Kleinigkeit in die Luft und verstehen keinen Spaß mehr. Versteh mich richtig, wenn dich jemand schwach von der Seite anquatscht, dann musst du dir das nicht bieten lassen. Doch auf der anderen Seite müssen wir auch nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen. Vor allem in diesen Zeiten.

Denn meistens bleibt es nicht dabei, sondern wir erzählen es voller Entrüstung noch 5 anderen Leuten, wie wir heute angeredet worden sind und dass das ja gar nicht geht. Das mag sein, dass das gar nicht geht, doch was du machst, schadet dir nur noch mehr.

Wer die Situation einfach nicht loslassen kann und immer wieder darüber nachdenkt, spielt das wie eine kaputte Schallplatte immer wieder durch. Inklusive der ganzen Emotionen die wir in der Situation erlebt oder erlitten haben.

Tut dir das wirklich gut? Nein. Es ist eine dämliche Angewohnheit die wir immer mehr haben, da wir so sehr darauf achten, was andere sagen und sich verhalten.

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Was tust du dir da an?

Nochmal, es kann gut sein, dass das ein Verhalten ist, was nicht tolerabel ist, das mag alles sein, doch die Frage die ich dir stellen möchte, ist: Was bringt es dir, wenn du dich noch ewig darüber aufregst?

Du kannst es nicht mehr ändern. Es ist schon kalte Asche. Du kannst ändern, wie du dich in der nächsten Begegnung verhalten möchtest, doch für jetzt ist es schon rum.

Außerdem bist du ganz schön beschäftigt, wenn du ständig ein mentales Konto führst, was andere zu dir gesagt haben und wie sie dich behandelt haben.

Ja, die Goldwaage mag sich da definitiv auf eine Seite senken, doch was bringt dir das, wenn du das zu deinem Fokus machst? Du bist dann ständig in Gedanken bei den anderen, denn du denkst immer wieder darüber nach, wie sie dir gegenüber waren.

Sei bei dir

Wo du nicht bist, ist bei dir. Denn wenn du die Goldwaage mal auf die Seite stellst, dann kann es sein, dass es 5.000 andere Sachen gibt, die viel interessanter sind, als ständig den gleichen Mist im Kopf zu wälzen.

Das Schöne ist, es liegt an dir, wie lange dich das beschäftigt. Das hat ausschließlich mit dir zu tun. Stell die Goldwaage weg und beschäftige dich mit etwas anderem.

Wenn du dann ein wenig Distanz gewonnen hast, kannst du ja mal über einen weiteren Gedanken nachdenken: Das was jemand sagt, sagt in erster Linie etwas über ihn selbst aus und nicht das Gegenüber.

Angekommen?

Nochmal: Das was jemand sagt, sagt in erster Linie etwas über ihn selbst aus und nicht das Gegenüber.

Jede Kommunikation ist immer davon geprägt was jemand denkt und fühlt. Auch wenn dich jemand kritisiert und auf’s Korn nimmt, zeigt das erst mal sein Verhalten und seine Gedanken.

Das was du denkst ist entscheidend für deine Gefühle

Das solltest du unbedingt im Kopf behalten und davon wegkommen, dass alles, was andere sagen, immer sofort ein Werturteil ist. Denn nur wenn du das so annimmst, dann lässt du dich beurteilen. Es kann dich sonst niemand beurteilen, wenn du das Urteil nicht annimmst. Es zählt was du über dich denkst.

Das beeinflusst so sehr, wie du die Aussagen anderer interpretierst. Wenn du in einem guten Standing mit dir selbst bist, dann kann dich ein blöder Spruch kaum aus den Latschen kippen. Denn was dich aus den Latschen kippen lässt, ist das was du über dich denkst.

Na Lust auf noch eine Perspektive? OK, dann lass uns noch einen Schritt weiter denken. Wir hatten schon mal darüber gesprochen, dass wir nie genau wissen können, was gerade im Leben anderer Menschen los ist. Und das was da im Hintergrund los ist, beeinflusst immer was von diesem Menschen an Verhalten und Aussagen kommt.

Daher kann jemand, der sehr aggressiv daher kommt, im Innersten fast zerbrechen, weil er völlig am Ende seiner Kräfte ist und das seine Art ist das zu kompensieren.

Das ist nicht schön für uns, wenn wir das abkriegen und nochmals, du musst keineswegs alles erdulden, doch was dir helfen kann ist der Gedanke, dass dieser Mensch dein Mitgefühl verdienen könnte. Das erscheint dir weit her geholt? Dann gib dir einen Ruck und nimm diesen Gedanken trotzdem mal mit.

Mitgefühl ist immer heilsam – auch für dich

Viele Menschen haben nie gelernt wie sie ausdrücken sollen, dass sie nicht mehr weiter wissen, sie fühlen sich in die Enge getrieben durch das Leben und unter Druck gesetzt. Statt mit jemandem darüber zu sprechen und Hilfe zu suchen, flüchten sie sich in Wut und Aggression.

Was das nochmal mit der Gesundheit anstellt, willst du gar nicht wissen. Alles Extreme hat Auswirkungen auf uns, vor allem wenn wir unsere Emotionen nicht geregelt kriegen.

Wer es schafft Mitgefühl mit Menschen zu haben, die sich daneben benehmen und augenscheinlich aus der Rolle fallen, der hat einen großen Schritt in Richtung Seelenfrieden gemacht. Denn wenn wir immer mehr lernen, dass wir uns nicht durch Außenstehende aus der Ruhe bringen lassen, haben wir viel gewonnen.

Dann können wir immer mehr bei uns bleiben und auf den emotionalen Wellen reiten statt in ihnen unter zugehen.

Wie kannst du weniger empfindlich reagieren?

Dieses empfindliche Ohr abzustellen ist jedoch gar nicht so einfach. Das weiß ich aus eigener Erfahrung.

Was ich über mich gelernt habe, ist, dass es sehr darauf ankommt, in welcher körperlichen Verfassung ich mich befinde, wenn ich so eine Situation erlebe. Wenn ich ausgeruht bin, satt bin und keinen Hunger habe, nicht erschöpft bin und mich wohl fühle, dann kann ich damit viel besser umgehen, als wenn ich merke, dass mir etwas fehlt.

Da ist es umso wichtiger, wieder als erstes zu schauen, wie man sich selbst etwas Gutes tun kann und genau das zu nutzen um nicht in die Falle zu tappen, den Fokus auf das gerade Gehörte zu legen.

Wenn ich weiß, dass ich grad richtig Hunger habe, dann schau ich, dass ich erst mal etwas zu essen bekomme. In der Zeit stelle ich die Goldwaage auf die Seite und meistens ist es dann auch verraucht, wenn ich satt bin.

Das ist ja das Interessante. Wir halten die Emotionen selbst am Leben. Wenn wir sie einfach durchlaufen lassen würden, wahrnehmen, dann gehen sie auch vorbei ohne uns lang zu plagen.

Lerne dich selbst zu lesen

Eine große Rolle spielt dabei ob wir unseren Kopf im Griff haben. Die Schimpf-Maschinerie in den Gedanken oder die Opfer-Maschinerie sind Reflexe, die von ganz allein anspringen, wenn wir sie gewohnt sind.

Das gilt es zu erkennen und diese Gedanken gilt es zu stoppen. Sie machen aus Emotionen das Drama.

Ja, das hat mich grad verletzt, wie mich mein Freund angefahren hat, das war echt nicht nett. Doch jetzt liegt es an mir, dass ich kein Drama daraus mache und mich erst mal um mich kümmere. Überlege, was ich jetzt brauche und das mache.

Das ist Aktivität im besten Sinne, denn dann kommen wir aus dem passiven Erdulden heraus. Das erfordert Übung, ich weiß und ich werde mich auch nie von dem ersten Zusammenzucken bewahren können, das mir passiert, wenn jemand in lautem Ton auf mich einspricht.

Das ist auch OK. Wir tragen oft jahrelange Traumen mit uns herum. Häufig aus der Kindheit geprägt, die so fest im Gehirn verdrahtet sind, dass sie unser Leben lang nicht mehr weggehen werden. Doch was wir ändern können ist das, was danach passiert.

Wir können lernen die Intensität der Emotionen zu senken, wir können lernen, dass wir uns auf das fokussieren, was wir jetzt brauchen und nicht auf das was da grad alles schief zu gehen scheint. Eine der wichtigsten Fähigkeiten die es hier zu lernen gilt, ist, sich selbst zu beruhigen.

Tritt die Goldwaage in die Tonne

All das beginnt damit, dass du die Goldwaage auf die Seite legst und am besten gleich in die Tonne haust. Denn das wird dir zu keinem Zeitpunkt in deinem Leben etwas bringen, wenn du dich darauf fokussierst, was die anderen machen. Das hast du nicht in der Hand, wie wir schon mal durchgesprochen haben. Du hast nur Einfluss auf das was du denkst, was du sagst und wie du handelst.

Was die anderen sagen, denken und wie sie handeln hast du nicht im Griff. Daher bringt dir die Goldwaage auch nur Enttäuschung und Verbitterung.

Denn die Entschuldigung mit der du rechnest, die die Waage wieder ins Gleichgewicht bringen soll, das demütige Verhalten, das dir vorschwebt, um das auszugleichen, wirst du wahrscheinlich niemals bekommen. Und dann hängt die Waage für immer und ewig auf die eine Seite auf die du starrst und du kannst nichts tun, das vom anderen zu bekommen.

Daher ist das ein Instrument und Denken, dass dich unglücklich machen wird. Lass diese Empfindlichkeiten und überleg lieber was du tun kannst, damit du solchen Situationen weniger ausgesetzt bist. Manchmal muss man sich von Menschen im Leben verabschieden oder weniger Zeit mit ihnen verbringen, wenn einem das auf Dauer einfach nicht gut tut.

Das ist das was du tun kannst. Du kannst auch z.B. lernen anders zu reagieren und trainieren wie du deine Bedürfnisse besser kommunizieren kannst, Grenzen setzen kannst und dich damit aus der Opferrolle befreien.

All das kannst du selbst in die Hand nehmen und bist auf niemanden angewiesen.

Mach dich unabhängiger und verzichte auf die Goldwaage, dadurch wird dein Leben sofort leichter.

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