Selbstmanagement und Selbstmarketing.

Wie jedes Jahr stehen auch die Artikel von 2021 hier bei der WissensAgentur unter einem größeren Motto. Es geht in diese Jahr um zwei große Bereiche:

Selbstmanagement und Selbstmarketing

Das hört sich im ersten Moment vielleicht etwas konträr an, doch für mich passt das so gut zusammen, dass es sich in meinem Erleben nicht trennen lässt.

Für mich als Selbständige geht Selbstmarketing nur, wenn mein Selbstmanagement passt. Und dazu gehört jede Menge:

Wenn ich gesundheitlich nicht gut beieinander bin, bin ich auch nicht gut in Verkaufsgesprächen.

Wenn ich seelisch nicht gut beieinander bin, dann mag ich eigentlich nicht gesehen werden und schon gar kein Marketing betreiben.

Wenn ich geistig nicht gut beieinander bin, dann hab ich kaum gute Ideen, die ich für Präsentationen von mir und meiner Arbeit umsetzen kann.

Photo by Giancarlo Revolledo on Unsplash

Echt sein

Es greift alles ineinander. Und das ist auch gut so. Denn für mich ist authentisch sein sehr wichtig. Mir liegt am Herzen, dass mich meine KundInnen und Menschen die mich kennenlernen als wahrhaftig erleben. Dass das, was sie wahrnehmen, wirklich ich bin und keine Rolle die ich spiele.

Das ist oft gar nicht so einfach, denn wenn es nach herkömmlichen Marketing Methoden geht, dann sollen wir uns und unsere Leistungen auf eine Weise präsentieren, die die größte Aufmerksamkeit sichert.

Doch das funktioniert für mich nicht. Ich bin immer der gleiche Mensch und ich kann auch im privaten Umfeld nicht besonders gut mit selbstdarstellerischen Menschentypen, daher möchte ich das auch nicht für mich in meinem geschäftlichen Wirken.

Wer echt ist, schafft Vertrauen

Doch wie gelangt man dann an Kunden? Man muss sich doch zeigen und sagen, was man macht. Ja, das stimmt. Es kommt für mich auf die Art und Weise an, WIE man das macht. Transparenz hält am Boden und lässt einen Demut erleben. Mit beidem kann ich viel anfangen.

Wenn ich jemanden als transparent erlebe, dann kann ich Vertrauen fassen. Weil ich spüre, dieser Mensch hat mein Bestes im Sinn und will mir nichts verkaufen, was ich nicht wirklich brauche. Das ist jedenfalls mein Ziel.

Ob mir das immer gelingt, diese Transparenz und Offenheit nach außen zu tragen, kann ich nicht beurteilen. Ich weiß nur, dass ich es stets anstrebe und mir bestimmt dabei auch so mancher Fehler unterläuft.

Niemand ist perfekt. Jeder Mensch macht Fehler. Das macht uns menschlich. Und es muss auch möglich sein, diese Option zu haben. Denn wer sich keine Fehler zugesteht, wird sich nichts mehr zutrauen und auch nicht mehr wachsen.

Gut, also werden wir uns in diesem Jahr einige wichtige Fragen stellen, die sich auch auf meine Tätigkeit beziehen.

Der Begriff “Coach” z.B. ist nicht geschützt, genauso wenig wie der Begriff “Berater”. Wie soll man da entscheiden können, ob die Person, die sich diesen Titel gibt, wirklich die/der richtige ist für mich und mein Anliegen?

Sich selbst managen?

Selbstmanagement ist etwas, das ich in meinem neuen Buch, das dieses Jahr herauskommt, intensiv behandeln werde. Ein Projekt das einige Jahre in meinem Kopf geschlummert hat und nun tatsächlich das Licht der Welt erblickt!

Wenn ich den Begriff näher beleuchte, dann ist es für mich immer ein Dreiklang. Genau der, den ich bereits anfangs genannt habe: Körper, Geist und Seele. Daraus besteht für mich mein Selbst.

Das Wort Management damit zu verknüpfen mag sich für Viele etwas seltsam anhören. Auch wenn es inzwischen ein oft genutztes Wort ist. Doch was bedeutet Management in diesem Zusammenhang überhaupt?

Für mich bedeutet das:

  • dass ich mich gut kenne
  • dass ich mich gut einschätzen kann
  • dass ich achtsam bin, wie es mir auf jeder der drei Ebenen geht
  • dass ich die Fähigkeit entwickelt habe, mich selbst zu beruhigen und gelernt habe mich selbst am Schopf aus dem Sumpf zu ziehen.

Das sind aus meiner Sicht extrem wichtige Fähigkeiten, die man sich beibringen kann.

Nicht jeder von uns hat das von Zuhause mitbekommen, viele von uns stammen aus Elternhäuser die man als dysfunktional bezeichnen kann. Jeder hat Prägungen mitbekommen, die er sich erst mal bewusst machen muss, bevor erkennbar ist, wie sie sich auch im erwachsenen Leben auswirken.

Wir können nur etwas verändern, wenn wir es erkennen und willens sind, die Anstrengung auf uns zu nehmen, etwas zu ändern.

Ja, das ist oft eine Anstrengung. Das Leben ist nicht bunte Einhörner und Regenbögen. Das Leben ist Leiden, wie es im Buddhismus heißt.

Wir verlieren alles im Laufe des Lebens

Nichts bleibt wie es ist. Wir werden alles verlieren. Unsere Gesundheit im Laufe der Jahre, unsere Energie, die Straffheit unserer Haut, wir werden Menschen verlieren, Jobs, Geld, Haustiere und wichtige Gegenstände.

Wer einmal verstanden hat, dass es nicht darum geht immer den Status Quo um jeden Preis aufrecht erhalten zu wollen und weiß, dass es darum geht, mit dem, wie das Leben jetzt gerade ist, gut umgehen zu können, der hat sich Unabhängigkeit und Stärke geschaffen.

Survival of the fittest, heißt eben nicht Überleben der Stärksten, sondern Überleben der Anpassungsfähigsten.

Und nein, das hat nichts damit zu tun, dass ich meine Meinung wechsle wie meine Unterhosen oder mich wie das Fähnchen im Wind drehe. Es hat etwas damit zu tun, dass die Realität so ist wie sie ist.

Die Realität ist so wie sie ist

Wenn mir gerade meine Lieblingstasse auf den Küchenboden gefallen und zerschellt ist, dann sind die Scherben meine Realität. Alles Wünschen und Festhalten hilft nix, das wird meine Tasse nicht in ihren vorherigen heilen Zustand zurück versetzen.

Genauso das müssen wir verstehen. Die Realität ist so wie sie ist. Der gegenwärtige Moment ist so wie er ist. Egal ob ich das toll finde oder nicht. Er ist so wie er ist. Das bedeutet nicht, dass ich mich dem Fatalismus ergeben muss im Denken, “es nützt ja dann eh nichts, was ich tue.”

Es bedeutet, dass es keinen Sinn macht, gegen das zu wüten, was bereits geschehen ist.

Es bedeutet, zu schauen, welche Reaktion auf diese Realität mir am meisten weiterhilft.

Es bedeutet, dass ich mich nicht in sinnlose Emotionen hineinfallen lasse, die mich herunterziehen.

All das zu lernen “zu managen”, mich selbst lernen im Griff zu haben, stoische Reaktionen als die beste Wahl zu erleben, hilft mir mein Leben mit der größtmöglichen Achtsamkeit zu leben. Ausgerichtet auf den jetzigen Moment, so wie er sich jetzt zeigt.

Große Worte, ich weiß und nein, ich bin da noch keineswegs in der Erleuchtung angekommen. Ich falle sehr häufig über das Leben selbst und stell mir ein Bein, bevor ich wieder realisiere, dass ich mich mit einer Realität angelegt habe, die bereits so ist wie sie ist.

Lerne dich zu regulieren

Wenn wir uns den größeren Blick angewöhnen können, was Dinge die uns passieren, in einem Zeitrahmen von 10 Jahren noch für eine Bedeutung haben, schaffen wir uns damit Distanz. Diese Distanz ermöglicht einen ganz anderen Blick und andere Entscheidungen. Über was ich mich heute aufrege, hab ich fast zu 100% in einigen Monaten vergessen.

Du siehst schon, das dieses Managen von uns selbst viel damit zu tun hat, ob wir unsere Emotionen regulieren können. Das hat wiederum viel mit Reife zu tun.

Egal in welchem “Reife-Stadium” wir uns befinden, wir können immer daran arbeiten. Ja, das ist oft arbeiten. Und nein, das ist auch nicht schlimm. Wir sind unser Leben lang “a piece in progress” ein Lebenswerk.

Es ist erstrebenswert am eigenen Leben zu arbeiten, denn es macht zufrieden und ermöglicht uns, uns selbst auszudrücken. Nicht nur gelebt werden.

Je besser wir uns kennen, je besser wir unsere Reaktionen einschätzen können, je besser können wir mit allem umgehen, was uns das Leben vor die Füße fallen lässt.

“Souverän” ein Wort, das ich persönlich sehr mag. Souverän zu sein, heißt für mich, dass ich einen Überblick bewahren kann, dass ich mich nicht in klein-klein hineinziehen lasse, sondern mich immer wieder korrigieren kann in meinem Kurs. Dass ich meinen inneren Ratgeber konsultieren kann und dieser inneren Stimme Gewicht gebe in meinen Entscheidungen.

Es heißt auch für mich, dass ich nicht nur mich sehe, in meinen Entscheidungen, sondern immer auch alle, die davon ebenfalls berührt werden.

Ein guter Mensch zu sein ist hier eine gute Grundlage. Freundlich zu sein auch wenn einem nicht danach ist. Denn Zorn hat selten gute Folgen, zumindest wenn er ungebremst an anderen ausgelassen wird.

Die Energie des Zorn in etwas Fruchtbares, Veränderndes zu modifizieren ist dagegen eine große Stärke.

Wie gehst du mit dem um, was dir begegnet?

All diese Eigenschaften, die man für sich im Selbstmanagement erarbeitet, spielen eine große Rolle wie man sich nach außen zeigt, mit seinen Leistungen, die man anzubieten hat.

Denn es kann auch Kritik hageln von außen, wenn man etwas äußert. Vor allem mit dem Erfolg kommen oft die Neider. Denn schon ein altes Sprichwort wusste, Mitleid bekommt man geschenkt, Neid muss man sich verdienen.

Wie man damit umgeht, wenn man negative Reaktionen erlebt, hängt wiederum von einem großen Teil davon ab, wie man selbst in der Lage ist souverän zu bleiben.

Den Blick dafür zu bewahren, dass Kritik immer erstmal etwas über denjenigen aussagt, der hier gerade spricht und genauso zu erwägen, was davon tatsächlich gerechtfertigt ist und einer eigenen Überprüfung bedarf.

Selbstmarketing – Wie zeigst du dich nach außen?

Wir sind alle nicht perfekt. Und das müssen wir auch nicht nach außen darstellen. Wir tragen nicht die komplette Verantwortung dafür, ob ein Projekt gelingt oder nicht. Wir tragen Verantwortung dafür, dass wir unser Bestes geben und uns einsetzen mit all unserer Kraft, dass das Gelingen wahrscheinlich ist.

Sich als jemand nach außen zu verkaufen, der garantieren könne, dass durch die eigene Leistung eine grundlegende Veränderung hervorgerufen wird, finde ich persönlich anmaßend und nicht haltbar.

Auch wenn ich z.B. weiß, dass bis jetzt alle SchülerInnen die ich jemals in Rechnungswesen unterrichtet habe, und das waren über all die Jahre an die 1000 oder mehr, sich in ihren Noten verbessern konnten, kann ich nicht sagen, dass ich garantiere, dass das passiert.

Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass es gelingen mag, genauso wie die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, wenn jemand durch meine Trainings geht, dass er Erfolg hat, doch ich würde niemals sagen, dass es garantiert so kommt.

Denn das kann ich nicht wissen. Das ist für mich unseriös und das Gegenteil von offen und transparent zu sein.

Daher werden wir uns in diesem Jahr auch damit beschäftigen, wie man sich wahrhaftig nach außen zeigen kann mit seinen Leistungen und Produkten.

Was es dazu braucht im Inneren, um sich nicht von Gegenwind aus der Bahn werfen zu lassen und wie man mit Freude im Selbstmarketing nach draußen gehen kann.

Freudvoll zu sein ist eine innere Haltung

Denn Freude ist ein ganz wichtiger Teil des Ganzen. Auf jeder Seite der Gleichung. Wenn wir Freude daran haben, uns selbst besser kennen zu lernen und damit besser mit allem umgehen zu lernen, was wir erleben, dann werden wir auch Menschen anziehen, die ähnlich denken. Das wiederum wird uns helfen in unserer eigenen Reise vorwärts zu kommen und andere dabei ebenfalls zu unterstützen.

Mit dieser Freude nach draußen im Selbstmarketing zu gehen, wirkt ansteckend. Wir alle mögen Menschen die uns ein gutes Gefühl geben. Die echt sind und auf die wir uns verlassen können.

Wir halten fast automatisch eher Abstand von Menschen, die jammern, sich über andere ärgern, häufig miesepetrig sind und unleidlich. Das geschieht fast wie von selbst.

Das heißt nicht, dass wir nur ein ständiges rosa Denken und angeklebte Fröhlichkeit zeigen müssen. Es heißt einfach nur, dass wir generell dem Leben mit Neugier und Freude begegnen sollten und ihm nicht von Haus aus misstrauen und immer mit dem Schlechtesten rechnen sollten.

All das sind oft lange getragene Prägungen, die uns nicht mal bewusst sind.

Lass uns die Freude als Grundlage ins Leben bringen. Heiterkeit kann so vieles leichter machen. Vor allem dann, wenn das Leben grad seine schwierigen Phasen zeigt.

Was möchtest du gern wissen?

Alle Fragen die dich zum Thema Selbstmanagement und Selbstmarketing umtreiben, sind mir willkommen! Schreib mir was du darüber denkst und gib mir Stoff für neue Impulse. Denn das ist es, was mein Ziel ist. Dir immer wieder neue Impulse geben zu können, mit denen du dein Leben erhellen und es auf Gelingen ausrichten kannst.

In diesem Sinne möge dein verbleibendes Jahr 2021 eines sein, in dem du mit Freude dem begegnen kannst, was du erlebst und mit innerer Stärke bewältigst, was sich als deine Aufgabe erweisen wird.

Wie sich die Umstände auch für uns zeigen mögen. Denn die Realität ist so wie sie jetzt gerade ist. Und deine Reaktion darauf bestimmt dein Leben.

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