Die wichtigste Sache die du über Neid wissen musst

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Freude verbindet, Neid trennt. So einfach und so schwer ist das.

Wenn wir auf jemanden neidisch sind, dann fühlen wir uns mit diesem Menschen nicht verbunden. Unsere Gedanken gehen in eine trennende Richtung. Wir sehen das, was wir nicht haben, im Gegensatz zu ihm oder ihr. Wir sehen das was uns nicht gelingt, im Gegensatz zu ihm oder ihr.

Neid ist wohl eines der hässlichsten Gefühle die man nur fühlen kann. Es gibt Sprichwörter wie “Gelb vor Neid werden.” Wenn wir auf jemandem neidisch sind, dann verziehen wir das Gesicht. Oder es ist verkniffen. Auf jeden Fall ist es das Gegenteil von gelöst und entspannt.

Wer Neid pflegt, tut sich keinen Gefallen. Denn das macht uns nicht beliebt im Sinne von einem Menschen den man gern um sich hat. Jemanden neidisch auf andere zu erleben, gibt uns meistens ein komisches Gefühl. Ein ungutes Empfinden gegen das wir uns tendenziell eher abschotten.

Photo by Mark Tegethoff on Unsplash

Eine perverse Form von Verbindung gibt es im gemeinsamen Neid. Wenn man auf “die Reichen” neidisch ist und einen das eint, dann stellt sich das Gefühl ein, recht zu haben. Doch eine gute Verbindung ist so etwas nie. Denn was passiert, wenn einer der Beteiligten plötzlich zu Geld kommt, sich hoch arbeitet, etwas erbt? Dann bricht die Verbindung schlagartig ab.

Neid kann viel kaputt machen. An diesem Gefühl sind schon ganz Familien auseinander gebrochen. Was aus meiner Sicht ganz fürchterlich ist. Denn Neid ist eines der Gefühle, die – wenn wir darin verhaftet bleiben – für niemanden etwas Gutes nach sich ziehen.

Mitfreude ist etwas Wunderbares

Wenn wir uns dagegen mit jemandem mitfreuen können, entsteht ein ganz anderes Gefühl. Es ist die reine Freude, die hier in uns aufsteigt. Wenn wir aufrichtig jemandem zu einem Erfolg gratulieren können, zur Beförderung beglückwünschen können, die geschaffte Prüfung honorieren oder dass unsere beste Freundin einen wunderbaren Mann gefunden hat, dann ist das so wohltuend für uns selbst.

Mitfreude ist eines der wunderbarsten Gefühle überhaupt. Denn wir gehen mit diesem Gefühl über uns hinaus. Wir beziehen uns auf jemanden anderen, unsere Freude ist nicht nur in uns begründet, sondern sie ergießt sich nach draußen. Der Grund für die Freude ist ein externes Ereignis, das uns selbst glücklich macht.

Dieses Gefühl zu erfahren, wenn wir die Glücklichen sind, denen etwas gelungen ist und andere sich mit uns freuen, macht so unfassbar froh. Wenn wir sehen, dass uns jemand aus tiefstem Herzen zulächelt und wir bis in die letzte Zelle spüren, dass dieser Mensch für uns froh ist, lässt sich das Gefühl kaum in Worte fassen.

Das ist Verbindung. Das ist wahre Verbindung.

Wenn wir spüren, dass uns jemand unseren Erfolg gönnt, dann können wir uns so richtig hineinfallen lassen. Gönnen und Freude sind untrennbar miteinander verbunden. Wer neidisch ist, gönnt nicht und empfindet auch keine Freude.

Neid macht die Welt grau, Freude macht die Welt bunt.

Ich bin sicher, du kennst beide Gefühle und weißt, wie sehr sie sich im Erleben unterscheiden. Wir haben dieses Jahr das große Thema Verbindungen hier im Sonntagsimpuls und daher möchte ich mit dir einen genaueren Blick darauf werfen, wie du Neid nutzen kannst, um mehr in Verbindung zu dir kommen. Und darauf aufbauend, die Freude wieder zu finden.

Denn die Freude zu suchen ist es immer wert.

Dein Neid kann der beste Wegweiser sein

Gut, wie also kannst du den Neid für dich nutzen?

Das ist eine spannende Reise, auf die du dich begeben kannst. Denn Neid kann dir sehr viel aufzeigen, was dir bisher nicht bewusst war. Wir sind immer neidisch auf Menschen, Fähigkeiten und Dinge, die wir selbst gern hätten und wären. Doch wenn wir nicht genauer hinschauen, dann bleiben wir beim Neid stecken.

Daher lass uns doch mal eine kleine Übung machen:

Erinnere dich an eine Situation in letzter Zeit in der du neidisch warst. Hol sie dir nochmal genau her. Nimm wahr, was genau da passiert ist.

Mir ist es z.B. oft so gegangen, dass ich wie aus Reflex neidisch war, wenn jemand sich etwas “erlaubt” hat, was für mich nicht denkbar gewesen wäre. Und damit meine ich gar keine großen Dinge, sondern z.B dass jemand gesagt hat, “nein, da hab ich keine Zeit” oder “nein, für den Preis arbeite ich nicht” oder “ich mach morgen frei”

Wenn du dir aufschreibst, was tatsächlich vorgefallen ist, solltest du festhalten, wer beteiligt war, wer etwas gesagt oder getan hat und was darauf hin für Gedanken in deinem Kopf angesprungen sind. Es sind oft richtiggehende Tiraden, die da im Kopf losgehen. Außerdem solltest du erfassen wie du dich gefühlt hast.

Was Neid dir aufzeigt

Wir sind auf jemanden oder etwas neidisch, weil wir gern das Gleiche hätten oder können würden. Das ist der springende Punkt an der ganzen Sache. Wir hätten das gern ebenfalls.

Spielen wir das Beispiel von oben mal durch. Mir ging es so, dass ich so gewohnt war immer zu schauen, was die anderen brauchen, dass ich eine Anpassungskönigin war.

Ich hab mich immer nach den anderen gerichtet, hab versucht zu erraten, was sie wohl wollen würden und hab mich dann entsprechend wie eine Brezel so hingebogen, dass es für den Rest der Welt gepasst hat. Mir zu überlegen, ob das für mich passt, war vielleicht mal kurz im Kopf da, ist jedoch dann sang- und klanglos weg geschoben worden.

Ich hab lang gebraucht, um zu merken, was ich da mache. Und der Auslöser war die Beschäftigung mit meinem Neid. Lustigerweise hab ich früher immer gesagt, ich sei nicht neidisch. Und tatsächlich hab ich auch keinen Neid empfunden. Er war so gut unterdrückt und ich so angepasst, dass ich anfangs nur über meinen Körper etwas wahrgenommen habe.

Jedes Mal wenn jemand etwas wie oben gesagt hat, hab ich gemerkt, wie sich mein Innerstes zusammenzieht. Und auch mein Gesicht sich verzieht. Je mehr ich darauf geachtet habe, umso mehr kam der bisher nicht wahrgenommene Gedankengang zum Vorschein. Und holla die Waldfee, da war er, der Neid. In seiner ganzen hässlichen, düstereren Pracht.

Ich war praktisch permanent neidisch. Das war so sehr ein Grundton meines Lebens geworden, dass mir erst, als es mir bewusst wurde, klar war, wie viel Gedanken sich in mir mit dem beschäftigten, was die anderen hatten, machten und sich “raus nahmen” und ich nicht.

Das war nicht schön mir das einzugestehen. Überhaupt nicht schön. Wer sagt schon gern über sich, dass er neidisch ist?

Erkenne was hinter deinem Neid steckt

Auf keinen Fall jedoch wollte ich dort stecken bleiben. Und so fing ich an, mir zu überlegen, auf was genau ich neidisch bin. Was genau an den Aussagen oder Tätigkeiten, das Gefühl in mir auslösten.

So bin ich für mich drauf gekommen, dass ich neidisch war, wenn sich jemand anderes etwas für sich zugestanden hat. Einfach so. Einfach mal frei genommen hat. Einfach mal nein gesagt hat. Einfach mal eine Anfrage abgelehnt hat.

All das braucht ein wenig Zeit, bis einem wirklich klar wird, was da läuft. Und dass es nichts mit den anderen zu tun hat, sondern nur mit uns selbst.

Weil ich mir selbst nicht zugestanden habe, einfach mal frei zu machen, nein zu sagen, keine Zeit zu haben, konnte der Neid erst entstehen.

An meinem Neid hab ich gesehen, was ich mir selbst geben musste. Es ist meine Verantwortung dafür zu sorgen, dass ich lerne, mir das Recht auf freie Zeit einzuräumen, dass ich lerne nein zu sagen und zu verstehen, dass mir das zusteht. Mir die gleichen Rechte zu geben, die ich immer schon allen anderen zugestanden habe.

Das hat mein Leben ganz schön auf den Kopf gestellt, als ich mit dieser Arbeit angefangen habe. Auch heute noch bin ich sehr achtsam, wenn ich merke, dass ein Neidfunken auftaucht. Ich frage mich dann sofort, was dahinter steckt. Welches Bedürfnis hier angesprochen wird und was ich tun kann, um dieses Bedürfnis für mich zu stillen.

Neidisch auf Dinge, die andere haben?

Schauen wir uns mal an, was dahinter stecken könnte, wenn jemand auf Sachen neidisch ist, die jemand anderer hat.

Sei es ein teures Auto, die neuesten Klamotten, ein riesiges Haus usw. Hier stellt sich die Frage, was wir denn damit verbinden? Denn es geht nie um die Dinge an sich, sondern immer darum wie wir sie bewerten und was sie für uns bedeuten.

Bedeutet ein teures Auto fahren, Ansehen in den Augen anderer zu haben? Bedeutet ein großes Haus zu besitzen, dass wir damit mehr wert sind in den Augen anderer?

Wohlgemerkt, wir reden hier nicht von Tatsachen die für andere so sind, sondern wir reden von dem Gefühl, dem Eindruck, das was wir annehmen, dass die anderen denken.

Das wiederum kommt daher wie wir selbst denken und in unserer Kindheit geprägt wurden. Wer denkt, jemand mit einem Porsche hat mehr Ansehen, denkt materielle Dinge beweisen den Wert eines Menschen. Daher ist es unser Bestreben dann ebenfalls Dinge zu besitzen, weil wir ja selbst denken, dass diese Dinge unseren Wert darstellen.

So ticken ganze Gesellschaften und patriarchalische Strukturen befördern dieses Denken.

Sich hier auszuklicken ist nicht einfach und auf der anderen Seite ist es so unendlich wertvoll. Dinge können niemals über den Wert eines Menschen bestimmen. Doch wenn wir uns nur im Vergleich zu anderen sehen, dann geht uns genau das ab: Zu erkennen, dass wir selbst uns keinen Wert zugestehen, wenn wir denken, dass Dinge diesen Wert liefern.

Du musst dir deinen Wert selbst geben

Deine Aufgabe besteht darin, dass du selbst lernst dir deinen Wert zu geben. Selbstwertgefühle im besten Sinne zu entwickeln. Auszusteigen aus dem Hamsterrad des Vergleichens.

Ja ich weiß, das ist nicht einfach. Doch von einfach hat auch keiner was gesagt ;)

Gute Entwicklungen brauchen es, dass du dich anstrengst, dran bleibst und nicht aufgibst. Doch du kannst nur gewinnen. Du gewinnst dich selbst, du gewinnst innere Ruhe, du gewinnst Zufriedenheit, du gewinnst Verbindungen.

Aus dieser Grundhaltung heraus wirst du noch ganz andere Dinge bewerkstelligen, die du dir jetzt noch gar nicht vorstellen kannst.

Neid ist ein Gefühl, das dich von Entwicklung abhält. Schau dahinter, bemühe dich zu erkennen, was genau dein Denken hinter dem Neid ist, werde dir bewusst, dass es an dir liegt, dein Gefühl zu ändern.

Wie du Neid zum Erfolg ummünzen kannst

Ein weiterer Gedanke, wie du Neid als Sprungbrett zurück zu dir nutzen kannst: Wenn du neidisch auf jemanden bist, der etwas erreicht hat, was du auch gern hättest, dann frage dich WIE kannst du das für dich ebenfalls erreichen? Was kannst du tun, welche Schritte kannst du unternehmen?

Und der Königspfad ist: Menschen, auf die du neidisch bist, zu fragen, welche Tipps sie dir geben können, ebenfalls diesen Weg zu gehen. Hier trennt sich dann auch schnell die Spreu vom Weizen.

Denn wenn du dabei auf jemanden triffst, der dein Ansinnen abschmettert und dir nicht den kleinsten Tipp geben mag, weißt du, dass dieser Mensch in seinem Inneren ebenfalls nicht zufrieden und glücklich mit sich ist.

Denn Menschen die Erfolg haben und auf die Frage was sie für Tipps geben können, bereitwillig Auskunft geben, wissen, dass dieser Erfolg sie nicht definiert und ausmacht. Sie wissen, dass das Meiste davon vergänglich ist, wir vergänglich sind und daher ihr Wissen teilen.

Wenn du immer mehr lernst, dich von deinem Neid zu dir zurück leiten zu lassen und zu erkennen, was du selbst tun kannst und brauchst, wirst du immer mehr Freude in dein Leben ziehen. Dann sind andere die erfolgreich sind oder etwas Besonderes habe, keine Bedrohung mehr, sondern Mitreisende in diesem Abenteuer Leben.

Die Freude wird dich mit diesen Menschen verbinden und du wirst dich selbst so viel glücklicher und zufriedener fühlen.

Bist du mutig und schreibst mir, auf was du neidisch bist? Und was du für dich erkennst, was dahinter steckt? Dann nix wie ran und meld dich unter info@wissensagentur.net Du weißt ja, dass Erkennen der erste Schritt zur Veränderung ist.

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