Hab Geduld mit dir

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Hab Geduld mit allen Dingen, aber besonders mit dir selbst.
(Franz von Sales)

Als ich diesen Satz gelesen habe, hab ich gespürt, wie ich tief durchgeatmet habe und sich Erleichterung breit gemacht hat in mir.

Geduld mit mir selbst. Vor diesem Satz hatte ich nicht bewusst darüber nachgedacht. Doch das in schwarzen Lettern vor mir zu lesen, machte mir klar, wie wenig Geduld ich oft mit mir habe.

Wie oft ich ungeduldig mit mir selbst bin, weil ich etwas nicht schnell genug verstehe oder im Gespräch nicht gleich die richtige Antwort parat habe. Weil ich Zeit vertrödelt habe, durch Surfen im Netz oder zu lange für eine Entscheidung gebraucht habe.

Wie ist das bei dir? In welchen Situationen, von welchen Mensch umgeben, mit was für Dingen beschäftigt, neigst du zur Ungeduld mit dir selbst?

Was für Ansprüche stellst du an dich selbst, wenn du ungeduldig mit dir bist? Welchen Erwartungen scheitert du gerecht zu werden, so dass du ungeduldig mit dir bist? Ich trau mich wetten, dass diese Selbstgeisselung, in Form von Ungeduld mit dir selbst, viel häufiger vorkommt als du denkst.

Beobachte dich selbst einen Tag lang und nimm wahr, wann und wie oft es passiert. Nimm wahr, wie du mit dir in diesen Situationen sprichst und wie du mit dir umgehst.

Manche nennen diese Stimme im Inneren den inneren Kritiker, manche das kritische Eltern-Ich.

Das mag alles richtig sein, doch ich will diesem Verhalten nicht noch einen Namen und damit mehr Raum geben. Für mich zählt es zur Unachtsamkeit mit mir selbst, zu fehlendem Selbstmitgefühl.

Ob es aus erlerntem Kindheitsverhalten stammt oder geprägt ist durch meine Umgebung, Schule und Beruf, spielt für mich letztlich keine Rolle.

Denn das einzige was zählt, ist das Wahrnehmen, liebevolles Annehmen und Loslassen.

Welchen Sinn sollte es machen, ungeduldig mit dir selbst zu sein? Dieser Maßstab, den wir da an uns selbst anlegen, ist immer ein Vergleichen mit anderen. Wir sind ungeduldig mit uns selbst, weil es schneller gehen sollte. Doch dieses schneller braucht einen Fixpunkt, an dem wir es messen. Das gibt es nur im Vergleich mit anderen. Wir erleben uns (oder schätzen uns ein) als langsamer, als ein vermeintlich “normaler” Maßstab.

Um das an dieser Stelle klar zustellen, ein angestrebtes Ziel ist nichts Schlechtes. Es sollte jedoch nicht als Richter über Versagen fungieren, sondern lediglich als Feedback. Ein Feedback ohne Wertung. Doch letzteres ist das, was uns so schwer fällt.

Wir leben in einer Welt, in der Wettkampf und Konkurrenz verherrlicht wird und alles ist. Schalte den Fernseher ein und du wirst dutzende von Shows sehen, in denen es nur darum geht, besser zu sein als andere und andere auszustechen.

Dieses Denken hat uns mehr geprägt als wir ahnen. Es führt dazu, dass wir ständig unter Strom stehen und uns nie ganz richtig fühlen. Denn irgendwas läuft immer schief und dann wir fühlen uns als Versager.

Die Folge ist, dass unser eigener Anspruch an uns selbst immer höher wird und gleichzeitig unsere Angst zu scheitern ebenfalls steigt, was zu diesem irren Wettlauf führt, in dem wir uns selbst ausbrennen.

Immer häufiger mit dir selbst ungeduldig zu sein, ist ein starkes Signal dafür, dass du dich auf dieser Straße befindest. Eine Straße, die dich auf gerader Strecke in den Burnout führen kann.

Vor allem dann, wenn du den Hang zum Perfektionismus hast und irgendwie nie wirklich zufrieden bist mit dem was du machst. Oder du dazu tendierst, es allen anderen recht zu machen. Aus welchen Gründen auch immer.

Ungeduldig mit dir selbst zu sein, hat meistens unfreundliche Gedanken dir selbst gegenüber zur Folge.

Wusstest du, dass bei negativen Selbstgesprächen dein Immunsystem nach unten fährt? Dass du damit anfälliger wirst für Infektionen und krank zu werden?

Damit will ich nicht dem ständig positivem Denken den Weg bereiten. Das ist ein Anspruch der genauso wenig funktioniert und ebenfalls negative Folgen haben kann, wie alles Extreme.

Worum es mir geht, ist das Steigern deiner Wahrnehmung. Je häufiger du bemerkst, dass du ungeduldig mit dir bist, umso eher hast du die Chance regulierend einzugreifen.

Mit einer wertfreien Haltung, die wahrnimmt, dass du ungeduldig mit dir bist, es annimmt, dass es passiert ist und dann loslässt.

Lerne dir zuzugestehen, dass du Geduld mit dir haben darfst. Es gibt kein Gesetz von schneller, höher, weiter, das du befolgen musst. Es gibt dich, deine momentane Situation, deine momentanen Kräfte und die anstehende Aufgabe.

Sag dir selbst ganz bewusst:

Ich darf Geduld mit mir haben.

Spüre die Erleichterung die mit dieser Erlaubnis einher geht. Ein Nachlassen von Anspannung in deinem Körper. Wiederhole den Satz, bist du diese Erleichterung spürst. “Ich darf Geduld mit mir haben.”

Mit dieser Haltung kommst du in eine körperliche Entspannung, die dir Zugang zu deiner Kreativität und Kraft gibt.

Das bedeutet nicht, dass dann immer alles klappen wird. Doch es bedeutet, dass du dir die Erlaubnis gibst, so zu sein wie du jetzt bist, mit deinen momentanen Kräften und Fähigkeiten.

Mit dieser Haltung stärkst du dich und wirst auf Dauer weitaus mehr erreichen und weitaus zufriedener sein, als dich ständig unter Druck zu setzen. Daraus ist noch nie etwas Gesundes entstanden.

Wenn es dir schwer fallen sollte, dich daran zu erinnern oder du dich schon aus Gewohnheit unter Druck setzt, dann druck dir diesen Satz aus und häng ihn in Sichtweite. Stell dir eine tägliche Erinnerung in deinem Handy, die dich an diesen Satz erinnert:

Ich darf Geduld mit mir haben.

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