Der Fragebogen hat noch ziemlich seine Kreise gezogen. Es haben doch knapp 80 % der Mitarbeiter mitgemacht. Fand ich ja schon mal klasse. Tja und wie sich ja schon bei den ersten Auswertungen gezeigt hat, ist auch das Gesamtergebnis nicht gerade berauschend ausgefallen.
Vor allem der Kontakt zur Geschäftsleitung wurde sehr schlecht eingestuft. Diese Note hat die Personalentwicklung doch ganz schön aufgeschreckt und das ist gut so. Allerdings hat sich bei diesem Meeting noch etwas klar gezeigt und das war zum einen für mich überhaupt nicht überraschend (sondern eher eine Bestätigung meiner Einschätzung) und zum anderen doch wiederrum sehr ernüchternd:
Zufälligerweise kam in den letzten Minuten unseres Meeting noch der oberste Oberboss dazu. Und nach einigen erläuternden Worten unserer Seite und Kommentaren seiner Seite habe ich dann noch ein paar Fragen gestellt, da mir wichtig war, wie er TATSÄCHLICH über KVP und all das denkt. (Dass mir da meine NLP-Kenntnisse ja sehr zu gute kommen, kriegt erstens keiner mit und ist zweitens immer wieder Gold wert….)
Naja, was soll ich sagen. Ich bekam u.a. folgende Meldung: Zitat “KVP ist was für die unteren. Und … (war eine wichtige Managemententscheidung) brauchen die nicht wissen, damit kommen die nicht klar.”
Fand ich schon ziemlich hammerhart. Denn damit ist wiedermal bestätigt, wie groß der Unterschied zwischen einem Manager und einer Führungspersönlichkeit ist. Wer als Firmeninhaber von seinen Arbeitern als “die unteren” denkt, braucht sich nicht wundern, wenn “die” sich umgekehrt “die oberen” denken und dementsprechend eben nicht mitdenken geschweige denn sich engagieren wollen.
Fazit für mich: Der KVP-Prozess hat damit ganz klar seinen Rahmen und seine Grenze in dieser Firma. Denn auf meine Anregung, die ich als Frage formuliert hatte, dass KVP ja eine Art zu denken sei und kein Instrument, hat er mich nur irritiert angesehen und dann in seinem Text weitergemacht, als ob ich nichts gesagt hätte. Wie schon oben erwähnt, hat dies nur glasklar meine Einschätzung bestätigt, die ich durch die Beobachtung schon von Anfang an entwickelt hatte.
Gut ich denke, wir werden den Prozess trotzdem weiter durchziehen und soweit wie möglich Veränderungen initiieren und alles andere muss man einfach abhaken. Es gibt andere Firmen…
TITLE: Wieviel Prozent aller Chefs denken so?
Wäre eine spannende Frage, das rauszukriegen.
Alexandra, wir sollten das vielleicht mal besser machen ;-)