Muße haben – Sitzen und gucken

Zeit für Muße habenHeute war seit langer, langer Zeit wieder ein Moment in meinem Tag, an dem ich mich dabei ertappt habe, einfach mal nur dazusitzen und den Wolken beim Ziehen zuzusehen. Einfach nur sitzen und gucken. Sonst nichts. Sitzen. Gucken.

Mein Geist schwang sich mit in den Himmel auf und ließ sich mit den Wolken vom Wind treiben. Kennen Sie diesen Zustand? Sich treiben lassen? Nichts zu tun zu haben? Wir haben in unserem Leben meist sehr wenig unverplante Zeit. Sich einfach mal nur hinzusetzen, ohne vollkommen erschöpft zu sein, ist eher die Ausnahme.

Bildquelle: flickr / p.s. kweltwater

Dieses Getriebensein, vor allem jetzt in der Vorweihnachtszeit, nimmt uns jede noch so kleine Erholungsphase. Gleichzeitig macht sich damit auch jede kreative Regung gleich mit vom Acker. Da ist dann nicht mehr viel, mit den Geistesblitzen, die wir so dringend nötig hätten für letzte Geschenkideen.

Kreativität braucht Muße.

Wenn unser Geist unter Strom steht, ist kein Raum für bunte Gedanken. Doch diese brauchen wir, wenn wir kreativ sein wollen. Unser innerer Bilderspeicher kann uns nur etwas zur Verfügung stellen, wenn er gefüllt ist. Und um ihn zu füllen, brauchen wir Zeit für Muße. Zeit zum Gucken.

Verlangsamen der Zeit

Was uns so schwerfällt, ist es, die Dinge langsam anzugehen. Zeit ist das was uns am meisten fehlt. Doch wie wollen wir wirklich gucken können, wenn wir gehetzt sind? Das funktioniert nicht. Genauso wenig wie das im Trubel funktioniert. Unter vielen Menschen mit den verschiedensten Bedürfnissen, Ansichten und Wünschen.

Muße braucht das Alleinsein.

Muße haben, bedeutet Zeit für sich haben. Mal wieder etwas mit sich selbst zu unternehmen. Ein etwas schräger Gedanke? Das mag sein, doch lassen wir uns doch einen Moment darauf ein. Wann begegnen wir uns selbst wirklich? Wann nehmen wir unsere Gedanken bewusst wahr? Ist es dazu nicht fast schon zwingend erforderlich, nur mit sich selbst zusammen zu sein?

Muße braucht die Stille.

In unserer getriebenen Welt ist es nicht oft still. Wirkliche Stille kennen wir kaum noch. Vor allem in der Stadt gibt es einen steten Geräuschpegel, der uns wie ein Hintergrundrauschen begleitet. Und wir selbst tragen einen großen Teil dazu bei, dass wir uns nicht in Stille befinden.

Das geht morgens mit dem Einschalten des Radios zum Frühstück schon los, begleitet uns auf dem Weg zu Arbeit mit Musik, Nachrichten und dem Verkehrslärm.Im Beruf, ob Büro oder Industriebetrieb, gibt es einen Geräuschteppich, der uns keine Sekunde der Ruhe schenkt und uns meistens überhaupt nicht mehr auffällt.

An einem Schweigeseminar teilzunehmen, können sich viele Menschen überhaupt nicht vorstellen. Wie soll das gehen, nicht zu sprechen? (nur als Randbemerkung: das kann etwas unglaublich wohltuendes sein und ich kann das nur jedem als Erfahrung empfehlen)

Denn Stille ist inzwischen etwas, das viele Menschen beängstigt. In der Stille werden Gedanken wahrgenommen, die während der Betriebsamkeit des Tages vollkommen untergehen. Stille wirft uns auf uns selbst zurück. Eine Konfrontation, der wir manches Mal nicht gewachsen scheinen.

Und so flüchten wir uns schon fast automatisch in ein Tun hinein, schaffen uns einen Klangteppich (und wenn nur der Fernseher vor sich hin läuft) der eine wohltuende Schranke zwischen uns und unserem eigenen Wahrnehmen aufbaut.

Doch in all dieser betriebsamen, lärmenden, zeitfressenden Welt, die wir uns schaffen, hat Muße kein Zuhause. Und so werden wir ärmer. Ärmer an guten Gedanken, an inspirierenden Ideen, bunten Träumen. Unser Leben wiederholt sich und wir können oft nicht mehr sagen, was die Jahre und Monate voneinander unterscheidet.

Wollen wir das wirklich?

Wollen wir wirklich ein Leben führen, das keinen Raum mehr für Muße hat und damit für ein Leben, das uns bereichert, Freude bereitet und Kraft für unsere Tage liefert? Oder ist es nicht auch oft ein Hinnehmen dessen, ein Resignieren über die vermeintlichen nicht änderbaren Umstände?

Natürlich erfordert es eigene Entscheidungen und auch möglicherweise unbequeme Gedanken an einem Zustand etwas zu ändern, der schon eine ganze Weile so läuft. Doch das bedeutet nicht, dass wir nicht etwas davon haben können. Wir können uns dafür entscheiden, wieder Mußezeiten in unser Leben zu integrieren.

Fenster, die die Zeit öffnen

Fangen Sie mit kleinen Zeitfenstern an. Entscheiden Sie sich am Wochenende bewusst dafür einen Spaziergang ganz allein zu machen, der Sie in die Natur entführt. Die Winterzeit lädt dazu ein und der Schnee dämpft die Lautheit. Gehen Sie in aller Ruhe, es gibt keinen Rekord den es zu brechen gilt. Im Gegenteil in der Langsamkeit liegt das Ziel. Schauen Sie sich um. Schauen Sie sich die Natur in ihrem Winterkleid an. Das Glitzern des Schnees. Schauen Sie. Füllen Sie Ihren inneren Bilderbrunnen. Lassen Sie die Gedanken schweifen. Wenn Sie merken, dass Sie sich an einem Gedanken festhängen, lassen Sie ihn vom Haken.

Von Nichtstun hat keiner was gesagt

Muße bedeutet nur scheinbar ein zielloses Nichtstun. Muße ist nicht das gleiche wie faulenzen. Es ist ein bewusstes Zeitnehmen, ein Schlendern durch die Welt, ein Betrachten dessen, was es zu sehen gibt.

Auch wenn es fast unmöglich scheint in dieser hektischen Zeit: sich Muße zu gönnen geht. Seien Sie achtsam mit sich und passen Sie gut auf sich auf.

In diesem Sinne, möge die Muße Sie begleiten und Ihnen Momente der stillen Heiterkeit und Zufriedenheit schenken.

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