Stress macht krank

Wissen – photo credit: geralt via pixabay

Stress macht krank. Diese Schlagzeile lockt heute wohl niemandem mehr hinter dem Ofen vor. Doch wenn Kränkungen zum Stress dazu kommen, schaltet unser Körper nochmal eine Warnstufe höher. Was sich dabei abspielt und was Sie tun können um Ihre Gesundheit zu erhalten, soll uns in diesem Beitrag beschäftigen.

Neues in Sachen Stress

Dass zuviel Stress nix gesundes ist, wissen wir schon. Dass es zwei verschiedene Arten von Stress gibt, den guten und den schlechten wissen wir auch. Und doch gibt es doch immer wieder neue Aspekte zu diesem leidigen Thema, die einen zum Nachdenken bringen.

Das Erleben von sozialem Stress – wenn wir z.B. einen Chef/Kollegen/Kunden/Partner usw. als aggressiv gegenüber uns erleben, weil wir gerügt werden – dann stresst uns das nicht nur, sondern kränkt uns auch und das macht uns tatsächlich kränker.

Stress und Kränkung erleben – eine fatale Kombination

Eine Forschergruppe hat dies nun messbar herausgefunden. Erleben wir eine Situation wie oben geschildert, steigen zwei Moleküle (Zytokine) an, die Entzündungswerte in unserem Körper anzeigen. Dies ist eine frühe Immunreaktion unseres Organismus auf Stress. Unser Körper reagiert also ähnlich also ob ein feindlicher Erreger in uns zu bekämpfen ist.

Sobald sich ein Mensch sozialem Stress ausgesetzt fühlt, steigt die Anzahl dieser Moleküle an. Sie gelten als mitverantwortlich für Bluthochdruck, koronare Herzerkrankungen, Depression, verschiedene Krebsarten und mehr.
(Quelle Psychologie heute Ausgabe 12/2012)

Das ist doch schon erstaunlich oder? Jemand fährt uns an und wir fahren eine Immunreaktion hoch, als ob etwas in unseren Körper eingedrungen wäre. Manche Menschen scheinen dabei mehr die Fähigkeit zu besitzen, so ein Verhalten an sich abprallen zu lassen. Doch die Messwerte sprechen eine andere Sprache.

Wie kommt es dazu?

Stress entsteht meiner Erfahrung nach am häufigsten, weil wir uns unter Druck fühlen. Und wer sich unter Druck fühlt, reagiert natürlich nicht unbedingt gelassen in allen Situationen. Wir geben damit im Prinzip den Druck weiter. Manchmal mag sich das fast wie ein Dampfkessel anfühlen, der schon überhitzt und einfach Dampf ablassen muss. Ebenfalls ein Sprichwort das es in unserer Sprache gibt.

Erfahrbar wirkt sich das in einer lauteren Stimme aus, die an Härte zunimmt, gepresster wird (durch den inneren Druck), bei Frauen höher werden kann und insgesamt schneller gesprochen wird.

Wenn wir so etwas zu hören kriegen, zucken wir genauso zusammen, als wenn plötzlich laute und vollkommen unharmonische Musik losdudeln würde.

Unsere Selbstachtung wird durch eine Kränkung getroffen

Gekränkt zu werden bedeutet ein Ärgernis mit Traurigkeit verbunden, so eine Erklärung aus der Wikipedia. Und in der Tat, gekränkt werden macht uns traurig. Wir fühlen uns in unserer Selbstachtung getroffen. Und das macht es vielleicht ein wenig verständlicher, warum unser Körper darauf reagiert wie auf einen feindlichen Eindringling. Denn wir fühlen uns getroffen.

Leider ist es nun so, dass wir uns nicht alle Mitmenschen aussuchen können, mit denen wir unser Leben verbringen. Einen Chef, KollegInnen, Kunden, das sind alles Personen die sich nicht so ohne weiteres austauschen lassen.

Doch das bedeutet nicht, dass Sie nichts tun können. Mir geht es jetzt nicht darum, wie Sie schlagfertiger werden können (Ein Wort, dass ich nicht besonders mag, da es den “Schlag” schon im Wort hat und das tut dem der “schlägert” auch nicht wirklich gut.) Natürlich sollen Sie sich auch nicht alles gefallen lassen. Das ist jedoch nicht der Punkt auf den ich hinaus will.

Was machen Sie innerlich bei einer erfahrenen Kränkung?

Überlegen Sie doch mal, was Sie machen wenn Sie sich gekränkt fühlen: Ist es nicht so, dass wir uns sehr lange damit gedanklich beschäftigen? Dass wir das Geschehene wieder und wieder im Kopf hin und her wälzen und überlegen, wie wir hätten reagieren sollen?

Wissen Sie was das Fatale daran ist?

Der Mensch, der Sie gekränkt hat, ist schon längst seiner Wege gegangen und hat das ganze abgehakt. Denn er hat ja schließlich seinen Druck abgelassen. Doch in Ihnen bleibt durch das gedankliche damit beschäftigen der schlechtere Zustand erhalten. Sie denken weiter darüber nach, Ihr Körper bleibt im Verteidigungsmodus und hält die Entzündungswerte hoch.

Macht ja wohl überhaupt keinen Sinn. Und darüber hinaus können Sie noch nicht mal jemandem anderem die Schuld dafür geben, denn die Situation ist ja vorüber, nur Sie selbst bleiben damit verhaftet.

Mehr vom selben oder doch lieber was anderes?

Hier stehen wir nun an einem Scheideweg. Blöderweise sind wir oft auf Drama gepolt. Wir aalen uns in einer Fühlsucht, wie das in der Psychologie teilweise genannt wird.

Es ist tatsächlich schwieriger mit den gekränkten Gedanken aufzuhören als uns das bewusst ist. Wie eine kaputte Schallplatte springt die Nadel immer wieder auf Anfang und lässt uns das Erlebte wieder und wieder durchkauen. Vielleicht reden wir noch mit FreundInnen darüber, empören uns nochmal über das Widerfahrene.

Doch das macht uns krank und nicht gesund. Und vielleicht fällt Ihnen spätestens auch jetzt der gleiche Wortstamm von krank und gekränkt auf?

Was können Sie tun?

Machen Sie sich klar, dass Sie nicht jeder Kränkung ausweichen können. Und dem darauf folgenden Reflex unseres Körpers nicht entgehen. Doch es liegt an Ihnen, ob Sie gut für sich und Ihren Körper sorgen wollen. Wenn ja, dann machen Sie einen Haken an die Situation und tun sich etwas Gutes. Trinken Sie etwas Warmes, bewegen Sie sich ein paar Schritte, lenken Sie sich mit dem Ansehen von Interessantem im Internet ab.

Unterbrechen Sie Ihre eigenen Schleife, in die Sie sonst hineinrutschen. Wichtig ist, das möglichst bald zu machen. Denn sind Sie erst mal in der Loipe der Gedanken über die Kränkung unterwegs, wird es schwerer wieder herauszukommen.

Betrachten Sie solche Erlebnisse wie einen Schock und handeln Sie danach. Hüllen Sie sich in die sprichwörtliche goldene Wärmehülle ein, die Ihnen ein Sanitäter umlegen würde. Tun Sie sich selbst gut. Unterbrechen Sie den gekränkten Gedankenlauf. Warm halten, frische Luft, Sonne tanken, lachen, alles was Ihnen einfällt.

Nur als Beobachter zurückschauen

Und später, sehr viel später, können Sie sich die Situation noch einmal ansehen. Das Wort ansehen ist dabei ganz bewusst gewählt. Denn Achtung, gehen Sie nicht in die Situation hinein! Sondern seien Sie Beobachter, die Fliege an der Wand die von außen das ganze betrachtet.

Die Perspektive von außen ist das Wichtigste an dieser Rückschau. Denn nur so bleiben Sie in Ihrer Kraft, können sich das Geschehen ohne große Emotionen ansehen und dadurch viel besser erkennen, was tatsächlich passiert ist. Welches Verhalten Sie beim nächsten Mal für sich ändern wollen, damit es möglichweise nicht zu einer Kränkung für Sie kommt.

Seien Sie Detektiv und stellen Fragen. Betrachten Sie das Geschehen wie einen Film. Und jeder Film hat einen Anfang, einen Mittelteil und einen Schluss. Bei guten Filmen erkennen Sie bereits in den ersten Szenen den Charakter des ganzen Films.

Und genauso können Sie auch in Ihrer Rückschau vorgehen. Schauen Sie sich vor allem den Anfang an. Was da schief läuft ist bestimmend für den Rest. Und wenn Sie lernen an den Anfangssituationen etwas zu ändern, ändern Sie auch den Rest Ihres Films.

First things first

Doch denken Sie daran, das erste was zu tun ist, wenn Sie eine Kränkung erfahren haben, ist, tun Sie sich gut. Unterbrechen Sie Ihre Gedanken und seien Sie gut zu sich. Damit halten Sie sich ein gutes Stück gesund. Und je gesünder Sie sind umso besser fühlen Sie sich. Und das ist doch ein erstrebenswertes Ziel.

Wie erleben Sie sozialen Stress und gehen Sie mit Kränkungen um?


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