Während der Vorbereitung für einen Philosophie-Abend zum Thema “Was ist Glück?” ging mir ein Gedanke nicht mehr aus dem Kopf:

Ist das Glück nicht in dir, ist es nirgends.

Harter Tobak, meinst du?

Hm, lass uns doch mal einen näheren Blick darauf werfen. Über das Glück wird allerorten viel geschrieben, mit den Büchern zum Thema ließe sich eine ganze Bibliothek füllen.

Es scheint ein wichtiges Thema für uns zu sein. Wir wollen glücklich sein, Glück haben und uns soll das Leben glücken. Ganz schön viele Ansprüche, die sich da zeigen.

Und so sind wir allzu oft als Glücksritter unterwegs, wollen unser Glück machen, finden und behalten. Und blicken dabei nach außen. Auf Dinge, auf Menschen, auf die Welt. Dort soll doch das Glück sein, das wir suchen. Oder nicht?

Aber was wäre, wenn das Glück gar nicht da draußen ist? Was wäre, wenn der Satz “du machst mich glücklich” eine der größten Bürden ist, die man jemandem aufladen kann?

Foto von Denys Nevozhai auf Unsplash

Was ist die Definition von Glück überhaupt?

Wenn wir nun zu unserem Ausgangssatz zurückkehren, dann ist vielleicht ein nächster kluger Schritt, sich über das Wort Glück Gedanken zu machen.

Was ist das Glück überhaupt?

Existiert eine allgemeingültige Definition von Glück, die für alle passt? Das kann ich mir kaum vorstellen. Soviele Menschen, soviele Glücksbegriffe. Doch gibt es möglicherweise etwas, das uns Menschen gemeinsam ist in Sachen Glück.

Denk doch mal an ein glückliches Ereignis zurück. Einen Moment in dem du absolut glücklich warst. Lass dich in diese Erinnerung hineinfallen. Spüre nach, wie sich das anfühlt. Vielleicht merkst, wie sich ein Lächeln über dein Gesicht ausbreitet, wie dir warm ums Herz wird, dein Atem tiefer wird und dich ein Wohlgefühl durchströmt.

Spürst du das? Glück ist im besten Fall eine körperliche Erfahrung. Etwas das mit dir etwas macht. Dass dich nicht kalt lässt, sondern im Gegenteil wärmt, dich fröhlich stimmt und Kummer dämpfen kann. Und es sind zumeist Momente. Keine stundenlangen Erlebnisse, sondern eine Aneinanderreihung von Augenblicken.

Was bedeutet das nun alles?

Niemand kann dich wirklich glücklich machen. Kein Mensch und keine Sache. Du kannst es nur selbst schaffen. Dein Glück.

Das mag erschreckend sein und schützt doch vor Abhängigkeit. Auch wenn du dich mit einem Menschen besonders glücklich fühlst, fühlst du dieses Glück in dir.

Du schaffst dir dieses Glücksgefühl, nicht dein Gegenüber. Das ist ein sehr wichtiger Unterschied. Deine Reaktion auf das Verhalten eines anderen entscheidet über dein Glück. Du bist der Urheber.

Eine etwas ungewohnte Denke für viele von uns. Wichtig ist, sich immer wieder daran zu erinnern.

Es liegt eine große Freiheit darin, diesen Gedanken immer wieder zu klar im Kopf zu haben. Denn das bedeutet, dass du in jeder Minute deines Lebens entscheiden kannst, dich in Richtung Glücksgefühl zu bewegen.

Natürlich geht das nicht immer so glatt und manchmal braucht es mehrere Anläufe, doch wenn dir wirklich bewusst ist, dass du darüber verfügen kannst, jetzt deine Fokus auf etwas Schönes, Wohltuendes, Freudiges, Herzerwärmendes zu richten, dann hast du den ersten Schritt schon gemacht.

Falls dir das schwer fallen sollte, mach dir in guten Zeiten eine ganz persönliche Glücksliste und pack dort alles drauf, was dich Glück empfinden lässt. Bei mir steht z.B. drauf: lesen, spazieren gehen, Badewanne, Wärmflasche, heißer Tee, Musikhören, lustige youtube-Videos gucken….

Wie du siehst, ist das meiste davon völlig unspektakulär. Und doch sind es genau diese kleinen Dinge, die mir über den Berg drüberhelfen und mich wieder in Richtung Glück und Wohlgefühl denken lassen.

Glück hat tatsächlich eine Komponente von körperlicher Erfahrung und das ist nach meiner Erfahrung oft der Schlüssel in dunklen Zeiten.

Um dir ein Beispiel aus meinem ganz persönlichen Erleben zu geben: Der Tod meines Vaters hat mich 2006 sehr aus der Bahn geworfen und ich hab lang, sehr lang gebraucht, um mit dieser Verlustsituation umgehen zu lernen. Ich hab in dieser Zeit meine Liste mehrfach ausgedruckt in all meinen Zimmern aufgehängt.

Irgendwann im Laufe des Tages fiel mein Blick dann auch darauf. Was dazu geführt hat, dass ich sehr oft stundenlang in einer heißen Badewanne gesessen bin, da diese Wärme mich über meinen Körper erreicht hat und die Eiseskälte und Verlassenheit dämpfen konnte.

Es hat mich dankbar gemacht und das ist in dunklen Zeiten dem Gefühl des Glücks schon sehr nahe.

Die äußere und innere Dunkelheit

In der kommenden Jahreszeit erleben manche von uns durch das fehlende Licht auch eine Phase der inneren Dunkelheit. Jahreszeitbedingte Depression wie es so schön heißt.

Genau deswegen ist es wichtig, dass du weißt, dass du dieser inneren Trübnis nicht ausgesetzt sind und du mit kleinen Dingen dein Glück lebendig halten kannst.

  • Leg dir eine Liste von Video bei youtube an, über die du so richtig lachen kannst.
  • Stell dir eine ganz persönliche Musikapotheke zusammen mit Songs die dich fröhlich stimmen.
  • Schreib alles zusammen, was dich wärmt (heiße Getränke, duschen/baden, Wärmflasche) – Wärme tut uns immer gut. Was sich auch in dem Sprichwort zeigt, dass uns “warm ums Herz wird”.
  • Wenn möglich bewege dich draußen. Bewegung hilft immer über einen momentanen Gemütszustand hinweg. Du bewegst dich und dein Geist bewegt sich mit.

Vielleicht fehlen dir andere Menschen auf der Liste. Freund:innen anrufen z.B. Das ist auf jeden Fall eine gute Idee. Du solltest jedoch immer als erstes Dinge tun, die du ganz allein bewerkstelligen kannst. Sonst sitzt du in der nächsten Abhängigkeitsfalle, wenn du niemanden findest, der Zeit für dich hat.

Die große Freiheit

Mach dir immer wieder bewusst, welch große Freiheit in diesem Satz liegt: Ist das Glück nicht in dir, ist es nirgends.

Denn es bedeutet, dass du nicht von außen abhängig sind, ob du  ein Wohl- und Glücksgefühl verspürst, sondern es immer in dir selbst schaffen kannst. Es ist deine Entscheidung und deine Wahl.

Besonders schön sichtbar wird dies, wenn wir den Satz umdrehen:

Ist das Glück in dir, ist es überall.

Genau das wünsche ich dir von ganzem Herzen. Möge es in dieser kommenden dunkleren Jahreszeit dein Motto werden. Und wenn da draußen jemand ist, der gerade eine dicke Umarmung nötig hat, fühl dich gedrückt von mir.

Alles wird sich fügen. Jeder von uns hat das Glück verdient und darf es leben.

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